Georg Ehring: Wie tierschutzgerecht ist der Hundekauf im Laden? Diese Frage bewegt Tierfreunde in Deutschland, seitdem in einem Duisburger Fachgeschäft seit dem Wochenende auch Hundewelpen zum Verkauf angeboten werden - eine Neuerung, denn seit Jahren hat der größte deutsche Tierhändlerverband diesen Vertriebsweg für seine Mitglieder untersagt. Es gibt viele Wege zum neuen Hund, und darüber möchte ich jetzt mit Marion Dudla vom Deutschen Tierschutzbund sprechen. Guten Tag, Frau Dudla.
Marion Dudla: Ja, hallo!
Ehring: Frau Dudla, Tierschützer haben den Verkauf im Geschäft kritisiert. Was ist eigentlich das Problem?
Dudla: Ja. Der Deutsche Tierschutzbund lehnt den Verkauf von Hundewelpen im Zoogeschäft grundsätzlich ab, da die Tiere nicht ansatzweise ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können. Stellen Sie sich vor: Das ist so die achte, neunte Lebenswoche, die Tiere werden von der Mutter getrennt, das ist eine sehr belastende Zeit, und zudem handelt es sich da auch um eine ganz wichtige Prägephase, was die Bindungen an Sozialpartner angeht, und es ist ganz wichtig, dass die Tiere sofort in ein liebevolles Zuhause kommen, wo sie viel Aufmerksamkeit, eine sorgfältige Pflege bekommen und eben nicht erst da im Zoogeschäft tagelang sitzen müssen, wo man sich nicht entsprechend kümmern kann, wo sie zudem auch noch den ganzen Tag zur Verfügung stehen müssen, wenn Interessenten kommen und die Tiere sehen wollen. Dann können die sich natürlich nicht zurückziehen.
Ehring: Welche Bedürfnisse meinen Sie da vor allem? Welche Bedürfnisse werden nicht erfüllt?
Dudla: Tatsächlich dieses sorgfältige Umpflegen, das Kümmern, das ist nicht leistbar im Geschäft, und auch der Schlafrhythmus, dass die Tiere eben dann schlafen können, wenn sie möchten, und nicht dann, wenn das Geschäft gerade geschlossen hat, und dass sie ihren neuen Besitzer auch kennen lernen und an ihn gebunden werden.
Ehring: Aber beim Züchter, was ein anderer Vertriebsweg ist, ist doch auch nicht unbedingt alles in Butter.
Dudla: Natürlich gibt es auch unseriöse Züchter, keine Frage. Ein seriöser Züchter würde aber niemals seine Tiere in ein solches Geschäft geben, der schaut schon sehr genau hin, wer das Tier bekommt und dass es eben auch direkt zum neuen Besitzer geht.
Ehring: Was ist denn ein guter Weg zum neuen Tier?
Dudla: Wir wünschen uns natürlich, dass erst mal im Tierheim geschaut wird. Da sitzen ganz viele Tiere, auch ganz unterschiedliche Hunde, die auf ein neues Zuhause warten. Da ist bestimmt was dabei. Und wenn es dann doch eine ganz bestimmte Rasse sein soll, die dann dort nicht vorhanden ist, dann sollte man sehr genau schauen, bei welchem Züchter man sich ein Tier holt, also vorher schon mal gucken. Anzeichen für einen guten Züchter sind: Man lernt auch die Elterntiere kennen, weil die sich damit bewegen, weil es einen Sozialanschluss gibt. Ein seriöser Züchter züchtet maximal zwei Rassen, eher nur eine. Das kann man sich dann anschauen und von dort könnte man dann auch ein Tier nehmen.
Ehring: Gibt es da Gütesiegel, die eine bestimmte Selbstverpflichtung zum Beispiel eingegangen sind?
Dudla: Es gibt nicht wirklich ein Gütesiegel dafür. Es sind eben diese Anzeichen wie verschiedene Tiere, verschiedene Altersklassen, oder eben nur eine bis maximal zwei Rassen. Ansonsten gibt es da kein Gütesiegel.
Ehring: Im Tierheim kaufen könnte auch problematisch sein. Tiere, die im Tierheim ankommen, haben doch unter Umständen eine recht bewegte Vergangenheit hinter sich.
Dudla: Die Tiere haben durchaus auch mal eine bewegte Vergangenheit, aber da wird das Tierheim-Personal schon hilfreich tätig und sucht gemeinsam mit den Interessenten ein Tier aus, das da gut passt.
Ehring: Sie kritisieren den Hundekauf im Geschäft. Gilt diese Kritik eigentlich auch für andere Tiere, oder kann man das da anders sehen?
Dudla: Ja. Es ist grundsätzlich schwierig, wenn Tiere im Zoogeschäft verkauft werden, weil nämlich oft die Kompetenzen fehlen, die Sachkunde fehlt, weil man sich, wie auch bei den Welpen eben erwähnt, nicht so umfassend um die Tiere kümmern kann, wie das vielleicht vonnöten ist.
Ehring: Marion Dudla vom Deutschen Tierschutzbund. Herzlichen Dank!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Marion Dudla: Ja, hallo!
Ehring: Frau Dudla, Tierschützer haben den Verkauf im Geschäft kritisiert. Was ist eigentlich das Problem?
Dudla: Ja. Der Deutsche Tierschutzbund lehnt den Verkauf von Hundewelpen im Zoogeschäft grundsätzlich ab, da die Tiere nicht ansatzweise ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können. Stellen Sie sich vor: Das ist so die achte, neunte Lebenswoche, die Tiere werden von der Mutter getrennt, das ist eine sehr belastende Zeit, und zudem handelt es sich da auch um eine ganz wichtige Prägephase, was die Bindungen an Sozialpartner angeht, und es ist ganz wichtig, dass die Tiere sofort in ein liebevolles Zuhause kommen, wo sie viel Aufmerksamkeit, eine sorgfältige Pflege bekommen und eben nicht erst da im Zoogeschäft tagelang sitzen müssen, wo man sich nicht entsprechend kümmern kann, wo sie zudem auch noch den ganzen Tag zur Verfügung stehen müssen, wenn Interessenten kommen und die Tiere sehen wollen. Dann können die sich natürlich nicht zurückziehen.
Ehring: Welche Bedürfnisse meinen Sie da vor allem? Welche Bedürfnisse werden nicht erfüllt?
Dudla: Tatsächlich dieses sorgfältige Umpflegen, das Kümmern, das ist nicht leistbar im Geschäft, und auch der Schlafrhythmus, dass die Tiere eben dann schlafen können, wenn sie möchten, und nicht dann, wenn das Geschäft gerade geschlossen hat, und dass sie ihren neuen Besitzer auch kennen lernen und an ihn gebunden werden.
Ehring: Aber beim Züchter, was ein anderer Vertriebsweg ist, ist doch auch nicht unbedingt alles in Butter.
Dudla: Natürlich gibt es auch unseriöse Züchter, keine Frage. Ein seriöser Züchter würde aber niemals seine Tiere in ein solches Geschäft geben, der schaut schon sehr genau hin, wer das Tier bekommt und dass es eben auch direkt zum neuen Besitzer geht.
Ehring: Was ist denn ein guter Weg zum neuen Tier?
Dudla: Wir wünschen uns natürlich, dass erst mal im Tierheim geschaut wird. Da sitzen ganz viele Tiere, auch ganz unterschiedliche Hunde, die auf ein neues Zuhause warten. Da ist bestimmt was dabei. Und wenn es dann doch eine ganz bestimmte Rasse sein soll, die dann dort nicht vorhanden ist, dann sollte man sehr genau schauen, bei welchem Züchter man sich ein Tier holt, also vorher schon mal gucken. Anzeichen für einen guten Züchter sind: Man lernt auch die Elterntiere kennen, weil die sich damit bewegen, weil es einen Sozialanschluss gibt. Ein seriöser Züchter züchtet maximal zwei Rassen, eher nur eine. Das kann man sich dann anschauen und von dort könnte man dann auch ein Tier nehmen.
Ehring: Gibt es da Gütesiegel, die eine bestimmte Selbstverpflichtung zum Beispiel eingegangen sind?
Dudla: Es gibt nicht wirklich ein Gütesiegel dafür. Es sind eben diese Anzeichen wie verschiedene Tiere, verschiedene Altersklassen, oder eben nur eine bis maximal zwei Rassen. Ansonsten gibt es da kein Gütesiegel.
Ehring: Im Tierheim kaufen könnte auch problematisch sein. Tiere, die im Tierheim ankommen, haben doch unter Umständen eine recht bewegte Vergangenheit hinter sich.
Dudla: Die Tiere haben durchaus auch mal eine bewegte Vergangenheit, aber da wird das Tierheim-Personal schon hilfreich tätig und sucht gemeinsam mit den Interessenten ein Tier aus, das da gut passt.
Ehring: Sie kritisieren den Hundekauf im Geschäft. Gilt diese Kritik eigentlich auch für andere Tiere, oder kann man das da anders sehen?
Dudla: Ja. Es ist grundsätzlich schwierig, wenn Tiere im Zoogeschäft verkauft werden, weil nämlich oft die Kompetenzen fehlen, die Sachkunde fehlt, weil man sich, wie auch bei den Welpen eben erwähnt, nicht so umfassend um die Tiere kümmern kann, wie das vielleicht vonnöten ist.
Ehring: Marion Dudla vom Deutschen Tierschutzbund. Herzlichen Dank!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.