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Tischtennis
"Die Spieler tanzen auf sehr, sehr vielen Hochzeiten"

Weltmeisterschaft, European Games als Qualifikation zu Olympia und Europameisterschaft innerhalb von vier Monaten - diese Kombination hält der Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes, Richard Prause, für schwierig. Im Dlf-Interview fordert er eine Entschlackung des Wettkampfkalenders.

Richard Prause im Gespräch mit Matthias Friebe | 28.04.2019
Timo Boll bei der Tischtennis-WM in Budapest
Timo Boll musste das Achtelfinal-Einzel der WM krankheitsbedingt absagen (picture alliance / Xinhua News Agency)
Den vollen Wettkampfkalender der Spieler sieht DTTB-Sportdirektor Richard Prause problematisch: "Das muss dann schon deutlich entschlackt werden. Und ich glaube, da müssen dann alle an einen Tisch: Verbände, Spieler und vielleicht auch Trainer um dann eine bessere Planung zu haben, um besser zu synchronisieren. Das ist auf jeden Fall eine ganz, ganz wichtige Geschichte, die wir zukünftig angehen müssen."
Prause hätte lieber die Europameisterschaften als Qualifikation für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr gesehen. Nun stelle sich die Frage nach einem Verzicht auf die European Games, die stattdessen die Qualifikation bilden, nicht mehr.
Herren-Bundestrainer Richard Prause, aufgenommen am Mittwoch (15.04.2009) bei der WM-Vorbereitung des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in Höchst/Odenwald. Die Nationalspieler bereiten sich hier auf die Weltmeisterschaft vor, die vom 28. April bis zum 5. Mai im japanischen Yokohama stattfindet. Foto: Arne Dedert dpa/lhe  +++(c) dpa - Report+++ | Verwendung weltweit
Tischtennis - Richard Prause (dpa)
WM-Bilanz: Positive und traurige Überraschung
Die gerade beendete Weltmeisterschaft sieht Prause mit einem positiven Akzent durch die Bronzemedaille im Mixed durch Petrissa Solja und Patrick Franziska. Diese Paarung sei auch für die Olympischen Spiele eine heiße Alternative. In Tokio gibt es eine Mixed-Konkurrenz aber keine zusätzlichen Startplätze für diesen Wettbewerb.
Bitter für das deutsche Team war das krankheitsbedingte Aus von Timo Boll. Für Prause hatten die vorherigen Runden allerdings gezeigt, dass Boll weiterhin auf höchstem Niveau spiele. Insgesamt ist nach Prauses Auffassung die Weltspitze etwas zusammengerückt. Die chinesischen Spieler hätten mehr Widerstand erfahren, blieben aber das Maß der Dinge.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.