Mittwoch, 24. April 2024

Tischtennis-WM
DTTB-Sportdirektor: "Die Chinesen sind das Maß aller Dinge"

Nach den ersten Spielen bei der Tischtennis-WM in Durban ist DTTB-Sportdirektor Richard Prause zufrieden mit den deutschen Leistungen. Gegen die Dominanz des chinesischen Teams komme man nicht an.

Richard Prause im Gespräch mit Astrid Rawohl | 21.05.2023
Richard Prause bei einem Spiel in der Tischtennis-Regionalliga
Richard Prause, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, ist mit dem WM-Auftakt zufrieden. (IMAGO / Patrick Scheiber / IMAGO / Patrick Scheiber)
Nach dem Auftaktwochenende der Weltmeisterschaft im südafrikanischen Durban ist Richard Prause zufrieden. Die chinesischen Spielerinnen und Spieler sind aber nach wie vor das Maß aller Dinge.
„Gerade im Damenbereich ist die Dominanz extrem. In den letzten Jahren hat sich vor allem die japanische Generation etwas herangekämpft,“ sagt der Sportdirektor des Deutschen Tischtennisbunds DTTB im Dlf-Interview.
Hoffnungen liegen auf der deutschen Spielerin Han Ying, die in dieser Saison bereits eine der Top-Chinesinnen geschlagen hat. Prause betont aber, dass Han Ying dennoch eine Außenseiterrolle hat. Sie wird versuchen, ihre Chancen zu nutzen, aber zählt bei dem hohen Level der Chinesinnen nicht zu den Favoriten. Die deutsche Mannschaft habe gerade eine sehr breite Spitze, allerdings nicht im Bereich der besten Acht.
Außerdem sei Spitzen-Spieler Timo Boll veletzungsbedint bei dieser WM nicht dabei.

Turnierkalender zu voll, Trainingsphasen zu kurz

Die WM-Vorbereitung sei nicht optimal gelaufen, kritisierte Tischtennisbundestrainer Jörg Roßkopf. Prause stimmt zu: „Schon über viele Jahren beklagen wir, dass wir unseren Terminkalender noch ein bisschen optimieren müssen.“
In Deutschland sei der Vereinssport und die Bundesliga unglaublich wichtig und dann sei es schwierig, die Balance zwischen nationalen und internationalen Turnieren zu halten. Gerade in den letzten Wochen seien viele Turniere gespielt worden und man hätte auf Trainingseinheiten verzichten müssen.

Fehlende Zuschauer in Durban

Dennoch ist Prause mit den Ergebnissen bei der WM bisher zufrieden. Auch Gastgeber Durban, der sich gegen Düsseldorf als Austragungsort durchgesetzt hatte, zeigt sich sehr gastfreundlich. In der Metropole in Südafrika findet seit 1939 zum ersten Mal wieder eine Tischtennis-WM auf dem afrikanischen Kontinent statt. Alle seien sehr freundlich und aufgeschlossen, auch die Wege seien angenehm kurz, nur eines findet Prause schade:
„Bislang spielen wir vor einer ganz, ganz geringen Zuschauerkulisse, vielleicht wird das noch in den nächsten Tagen etwas besser werden.“