Im Januar haben die Neuzugänge Truls Möregårdh und Lin Yun-ju für Vereine aus Schweden und Japan gespielt – was laut den Verträgen der Tischtennis-Bundesliga verboten ist, denn zu diesem Zeitpunkt war die Wechselfrist bereits abgelaufen und beide Spieler an den TTC Neu-Ulm gebunden. Die Spieler wurden deshalb mit einer Geldstrafe belegt und für zehn Partien gesperrt, beginnend ab der nächsten Spielzeit. Für die kommende Pokalsaison, in der die Spieler beim Titelverteidiger vor allem eingeplant waren, würden sie so ausfallen.
Eine Strafe, die in Neu-Ulm auf Unverständnis stößt. Der Verein, erst seit 2019 mit einer Wildcard in der Bundesliga, ist sauer und kämpft gegen diese Strafe, droht sogar mit dem Verlassen der Bundesliga.
"Man könnte sagen, sie haben vorsätzlich gegen Regeln verstoßen"
Andreas Preuß, Aufsichtsratschef der Tischtennis-Bundesliga, sagte dazu dem Deutschlandfunk: „Spieler des Vereins haben einen Regelverstoß begangen, das hat die TTBL geahndet, darüber wusste der Verein im Vorhinein Bescheid, die haben es mehr oder minder, man könnte fast sagen vorsätzlich getan. Dann kam eine Strafe und dieses Strafmaß will man jetzt seitens der Spieler oder seitens des Vereins nicht akzeptieren.“
Seitdem wird heiß diskutiert, die Liga befindet sich im großen Streit. Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov, der seit dem Sommer für Neu-Ulm spielt, hat auf Instagram gegen die Tischtennis-Bundesliga und deren Aufsichtsratschef Preuß heftig ausgeteilt. Er warf ihm einen Interessenskonflikt vor – weil er gleichzeitig auch Chef von Konkurrent Borussia Düsseldorf ist.
Ovtcharov deutet Rückzug aus der Bundesliga an
„Der Aufsichtsrat, das sagt der Name schon, gibt Rat, führt Aufsicht. Und jetzt diesen Vorwurf in die Welt zu setzen, ist schon sehr hart“, sagt dazu Andreas Preuß, der Ovtcharov heute vorwirft, sich völlig verrannt zu haben. Inzwischen hat Ovtcharov seinen Post gelöscht und ohne den Namen von Preuß neu veröffentlicht.
Einen Rückzug von ihm sowie Ju und Möregård aus der Bundesliga kündigt er dennoch an. Stand jetzt ist es völlig offen, wie dieser Streit ausgeht. Bis Freitag müssen die Lizenzanträge für die neue Spielzeit gestellt werden.