Einflussreicher Trump-Unterstützer
Tod von Charlie Kirk: FBI bittet mit Fotos um Hinweise

Auf der Suche nach dem Schützen des tödlichen Angriffs auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk hat die Bundespolizei FBI Fotos einer Person veröffentlicht, die für die Ermittlungen von Interesse ist. Man erhoffe sich Hinweise der Öffentlichkeit bei der Identifizierung, teilte das FBI in dem Aufruf mit.

    Charlie Kirk, Gründer und Geschäftsführer von Turning Point USA, nach einem Interview mit US-Präsident Donald J. Trump beim Generation Next Summit im Weißen Haus in Washington, DC, am Donnerstag, 22. März 2018.
    Trump-Unterstützer Charlie Kirk erschossen (Archivbild) (picture alliance / AdMedia)
    Unklar war zunächst, in welchem Zusammenhang die Person mit der Tat stehen könnte. Das FBI fahndet weiter nach einem Verdächtigen. Es gebe Videomaterial von dem Mann, der noch nicht identifiziert sei. Auch die Tatwaffe wurde nach FBI-Angaben gefunden. 
    Das FBI geht von einer gezielten Tat aus. Als "politisches Attentat" stuft Utahs republikanischer Gouverneur Cox den Angriff ein. Dieser hatte sich in dem westlichen US-Bundesstaat auf einem Uni-Campus ereignet, wo Kirk aufgetreten war.

    Wichtiger Vertreter der MAGA-Bewegung 

    Kirk war ein einflussreicher Vertreter der Trump-Bewegung "Make America Great Again" (MAGA) und unterstützte den heutigen Präsidenten in dessen Wahlkampf. Millionen folgten seinen Social-Media-Kanälen und Podcasts. Er ging häufig öffentlich in Rede-Duelle und war rhetorisch versiert. 
    Kirk richtete sich an ein jüngeres Publikum und gründete 2012 die Jugendaktivistenorganisation "Turning Point USA", die an vielen Highschools und Hochschulen aktiv ist. Er wollte in den nächsten Wochen an vielen weiteren Unis auftreten - unter dem Motto "American Comeback".

    Trump trauert und kritisiert

    Welche Bedeutung er im Machtzentrum Washingtons hatte, wird nun nach seinem Tod deutlich. US-Präsident Trump selbst war es, der den Tod Kirks bekanntgab. US-Vizepräsident Vance bezeichnete Kirk als "wahren Freund". 
    Trump ließ die Flaggen am Weißen Haus und Botschaften weltweit auf halbmast setzen. Außerdem verlieh er Kirk postum die Freiheitsmedaille des US-Präsidenten. Anschließend gab es eine Ansprache direkt aus dem Oval Office an "alle Amerikaner", in der er Kritik an "radikalen Linken" äußerte, die seiner Darstellung nach Amerikaner wie Kirk mit "Nazis und den schlimmsten Massenmördern und Verbrechern der Welt" verglichen hätten. Nicht nur Republikaner äußerten sich bestürzt über Kirks Tod, auch Demokraten verurteilten die Tat, darunter Ex-Präsident Biden.

    Was bislang bekannt ist

    Nach Angaben der Universität und der Ermittler sind dies die bekannten Umstände: Kirk sprach am Mittwoch auf dem Campus der Utah Valley Universität in Orem südlich der Hauptstadt Utahs, Salt Lake City, als auf ihn geschossen wurde. Er trat bei einer Veranstaltung im Freien auf und saß unter einem schattenspendenden Zelt. 
    Am Mittag (Ortszeit) sei ein Schuss abgefeuert worden, schrieb die Hochschule auf X. Das Gelände wurde daraufhin gesperrt. Kirk hatte ein großes Publikum - entsprechend viele Menschen wurden Zeugen von dem Angriff.
    Auf Videos, die vor dem Angriff aufgenommen und in sozialen Medien veröffentlicht wurden, ist zu hören, dass Kirk Fragen zu Waffengewalt in den USA gestellt wurden, kurz bevor ihn der Schuss traf. Es wird vermutet, dass der Schütze von einem nahe gelegenen Dach geschossen hat. Das FBI teilte mit, man habe Videomaterial, wie der mutmaßliche Schütze danach von einem Gebäude sprang.

    Erste Festnahmen laufen ins Leere

    Nach dem Angriff nahmen die Behörden eine Person fest, die nach einer Befragung aber wieder freigelassen wurde, wie FBI-Chef Kash Patel auf X mitteilte. Später teilten die Behörden in Utah mit, dass zwei weitere Personen festgenommen und wieder freigelassen worden seien. Sie hätten keine Verbindung zu dem Vorfall. 
    Das FBI teilte mit, dass man ein Gewehr in einem Waldgebiet, in das der Schütze geflohen sein soll, sichergestellt habe. Weil das FBI von einer gezielten Tat ausgeht, bestehe auch keine Gefahr für die Bewohner rund um die Uni.

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    Diese Nachricht wurde am 11.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.