Daten-Auswertung
Tödliche Pilzinfektionen werden häufiger

Die Gefährlichkeit von Pilzinfektionen wird oft unterschätzt. Das sagt der britische Forscher David W Denning, der anhand von internationalen Daten versucht hat, die Dunkelziffer von tödlichen Pilzinfektionen einzuschätzen.

    Vergößerte Aufnahme: Pilzinfektion der Lunge mit Cryptococcus neoformans.
    Pilzinfektionen werden Experten zufolge oft unterschätzt (Archivbild). (picture-alliance / OKAPIA KG, Germany / Gladden W. Willis)
    Sein Ergebnis: Weltweit sterben pro Jahr fast vier Millionen Menschen an einer Pilzerkrankung - fast doppelt so viele wie noch vor rund zehn Jahren. Pilze sind demnach für fast sieben Prozent aller Todesfälle verantwortlich - zum Vergleich: bei Schlaganfällen sind es elf Prozent.
    Pilzinfektionen sind vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich, und die Pilze profitieren auch von Pandemien mit anderen Erregern, etwa dem Virus SARS-CoV-2. Der Studien-Autor sagt, Pilze sollten ernst genommen werden. Denning dringt zudem auf Verbesserungen bei der Diagnose. Die bisherigen Methoden sind oft nämlich nicht sehr zuverlässig, so dass Infektionen nicht früh genug entdeckt werden. Gegen Pilze gibt es auch keine Impfstoffe.
    Diese Nachricht wurde am 23.01.2024 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.