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Toller Schnappschuss
Raumstation am Mond

In den nächsten zehn Tagen ist die Internationale Raumstation abends am Himmel über Mitteleuropa zu sehen. Zwar zieht die ISS täglich mehrmals über uns hinweg – doch sie ist nur dann zu erkennen, wenn es unten am Boden dunkel ist und sie in 400 Kilometern Höhe von der Sonne angestrahlt wird.

Von Dirk Lorenzen | 02.04.2017
    Gelungener Schnappschuss: Die Raumstation zieht vor dem Mond entlang
    Gelungener Schnappschuss: Die Raumstation zieht vor dem Mond entlang (ESA)
    Die Raumstation hat fast die Ausmaße eines Fußballplatzes und reflektiert daher viel Sonnenlicht. Sie erscheint heller als alle Sterne und Planeten am Nachthimmel. Für etwa fünf Minuten zieht die Station als gleichmäßig leuchtender Lichtpunkt von West nach Ost über das Firmament. Manchmal verblasst sie unvermittelt: Dann ist sie in den Erdschatten eingetreten.
    Auf der ISS befinden sich sechs Menschen, darunter auch der französische ESA-Astronaut Thomas Pesquet. Vier Mitarbeitern des ESA-Astronomiezentrums bei Madrid ist kürzlich ein besonderer Schnappschuss der Raumstation mit ihrem Kollegen an Bord gelungen. Sie lagen mit zwei Teleskopen auf der Lauer, als von Madrid aus gesehen die ISS genau vor dem fast vollen Mond entlang lief.
    Die größte bisher von Menschen gebaute Struktur im All, aber noch lange keine Dyson-Sphäre: Die ISS.
    Die Internationale Raumstation über der Erde (NASA) (NASA)
    Mitten in der Nacht war die ISS nicht von der Sonne beleuchtet und daher mit bloßem Auge nicht zu sehen. Aber die vier Hobbyastronomen machten zum berechneten Zeitpunkt Serienaufnahmen des Mondes. Tatsächlich ist auf 13 Bildern zu sehen, wie die Silhouette der Raumstation vor dem Mond entlang zieht – es sind sogar die Solarzellenflächen auszumachen.
    Vielleicht gelingen solche Bilder auch in den nächsten Tagen: Die genauen Überflugzeiten der Raumstation für verschiedene Orte Mitteleuropas finden Sie hinter den Links bei "Mehr zum Thema".