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Totentanz
Im Reigen mit dem Knochenmann

Der Tod bittet zum letzten Tanz, und alle müssen unweigerlich mit: Ein Feature über die jahrhundertealte, faszinierende Wirkung des Totentanz' auf Künstler, Dichter und Musiker - unter ihnen Schubert, Saint-Saëns und Liszt. Wie klingt es, wenn das letzte Stündlein geschlagen hat?

Von Felix Werthschulte |
    Eine Frau fotografiert Birgit Kahles Interpretation des Lübecker Totentanzes
    Die Künstlerin Birgit Kahles Interpretation des Lübecker Totentanzes. (imago / epd)
    Der britische Komponist Thomas Adès hat eine Vertonung des spätmittelalterlichen Kunstwerks geschaffen, die 2015 erstmals in Deutschland aufgeführt wurde. "Der Totentanz ist ein Tanz, bei dem wir alle mitmachen müssen", meint Adès. "Er soll in einem Atemzug Furcht einflößen, die Menschen gleich machen und dabei witzig sein - eine absurde Vorstellung!"
    Der Tod pfeift zum letzten Reigen, und alle müssen unweigerlich mit: der Papst, der Bauer, der Kaufmann, sogar die Jungfrau und das Wiegenkind. Eine der berühmtesten Darstellungen des Totentanzes war in der Lübecker Marienkirche zu sehen, ehe der eindrucksvolle, überlebensgroße Wandbehang 1942 dem Bombardement der Hansestadt zum Opfer fiel.