
Wie die Bahnanalyse ergab, handelte es sich um das von Giacobini beobachtete Objekt. Seitdem heißt der Komet Giacobini-Zinner. Der kosmische Eis- und Staubbrocken braucht etwas mehr als sechseinhalb Jahre, um einmal auf einer lang gestreckten Ellipse um die Sonne zu laufen. Entsprechend ist Giacobini-Zinner ein regelmäßiger Gast am Himmel. In der kommenden Woche zieht er wieder einmal durch seinen sonnennächsten Bahnpunkt – und kommt zugleich der Erde recht nah.
Mitte der Woche beträgt der Abstand nicht einmal mehr 60 Millionen Kilometer. Dennoch bleibt der Komet so lichtschwach, dass er erst in einem Fernglas zu beobachten ist. Er zieht derzeit recht schnell durch die Sternbilder Fuhrmann und Zwillinge, bevor er wieder in den Tiefen des Sonnensystems verschwindet. Zwar kommt er alle sechseinhalb Jahre wieder. Aber erst in sechzig Jahren ergibt sich eine noch günstigere Stellung an unserem Himmel als dieses Jahr.
Für alle, die Giacobini-Zinner nicht zu Gesicht bekommen, gibt es einen Trost: Rund um den 8. Oktober zeigen sich die Draconiden-Sternschnuppen. Es leuchten Materieklümpchen in der Atmosphäre auf, die der Komet auf seiner Bahn hinterlassen hat – Giacobini-Zinner ist dann zumindest indirekt zu sehen.