Archiv

Trockenheit in der Landwirtschaft
"Ich halte wenig davon, nach Steuerentlastungen zu rufen"

Landwirte bräuchten Unterstützung, wenn es darum gehe, neue Pflanzensorten zu erforschen, die mit dem Klimawandel besser klarkommen, sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff, im Dlf. Steuererleichterungen seien nicht die richtige Antwort auf die Dürrephase.

Friedrich Ostendorff im Gespräch mit Silvia Engels |
Auf einem sehr trockenen Feld in der Region Hannover sind Risse im Boden zu sehen
Zu wenig Wasser wird auch immer mehr zu einem Problem der Landwirtschaft in Deutschland (dpa / Julian Stratenschulte)
Als Beispiel für eine solch tief wurzelnde und wenig Wasser verbrauchende Pflanze nannte Ostendorff die Luzerne, die zur Fütterung der Rinder eingesetzt wird, "alles andere wurde braun, die Luzerne blieb grün", beschreibt er den Vorteil. Bei solchen Beispielen sei es "sehr gewünscht", wenn es auch Hilfen zur Erforschung gäbe.
Ernte der Feldfrucht Weizen auf einem Feld bei Goslar in Niedersachsen.
Bauernverband zieht Erntebilanz: "Das geht dann schon an die Substanz"
Die Landwirte in Deutschland bekommen den dritten trockenen Sommer in Folge zu spüren, auch wenn das Ergebnis in diesem Jahr nicht ganz so schwach wie in den beiden Vorjahren ausfällt. "Trotzdem werden wir ein unterdurchschnittliches Ernteergebnis haben", sagte Bernhard Krüsken vom Bauernverband im Dlf.
Friedrich Ostendorff, Die Grünen
Friedrich Ostendorff, Die Grünen (dpa/Roland Weihrauch)
Friedrich Ostendorff ist agrarpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und selbst Öko-Landwirt. Im Dlf sprach er auch darüber, dass in absoluten Notlagen auch Flächen, die für den Umweltschutz vorgesehen seien, zur Fütterung der Tiere erlaubt sein sollten. Allerdings müsse dies sehr eng begrenzt werden, es seien ökologische Vorrangflächen; das dürfe nicht verwässert werden.