
Der palästinensische Zivilschutz meldete unterdessen, Israel habe seine Angriffe in der Stadt Gaza am Morgen fortgesetzt. Es gebe mehrere Tote und Verletzte. Israelische Medien hatten berichtet, dass die Armee angewiesen worden sei, die Zahl der Angriffe auf die Stadt zu reduzieren.
Zuvor hatte die Hamas Teile des Plans für eine Beendigung des Gaza-Kriegs akzeptiert. Sie teilte mit, sie sei grundsätzlich bereit, alle israelischen Geiseln zu übergeben. Zudem bekräftigte sie ihre Bereitschaft, die Macht im Gazastreifen an eine politisch unabhängige palästinensische Instanz abzugeben. Auf ihre eigene Entwaffnung - eine zentrale Forderung Israels - ging die Hamas nicht ein. Wie mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend berichten, sieht die Hamas bei einigen Punkten noch Beratungsbedarf in den eigenen Reihen.
Merz: "Frieden in Gaza in greifbare Nähe gerückt"
Nach der teilweisen Zustimmung äußerten sich etliche Politiker vorsichtig optimistisch. Bundeskanzler Merz etwa schrieb auf X, Frieden in Gaza und die Befreiung der Geiseln seien "in greifbare Nähe gerückt". Er betonte, dass die Kämpfe umgehend enden und die Geiseln freikommen müssten. Die Bundesregierung unterstütze "nachdrücklich" den Aufruf von US-Präsident Trump an beide Seiten, fuhr Merz fort. Deutschland werde sich weiter einbringen.
Ähnlich äußerte sich Frankreichs Präsident Macron. Auch Katar und Ägypten begrüßten die Äußerungen der Hamas. Beide Regierungen hatten den Plan mitverhandelt. UNO-Generalsekretär Guterres rief alle Parteien auf, die Chance für ein Ende des Kriegs zu nutzen.
Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Beck, sagte im Deutschlandfunk, ein Ende des Krieges könne es erst geben, wenn die Hamas nicht weiter eine militärische Bedrohung für Israel darstelle.
Ultimatum bis Sonntagabend
Trump hatte der Hamas am Freitag im Hinblick auf seine Initiative für ein Ende des Gaza-Krieges ein Ultimatum bis Sonntagabend gestellt. Er schrieb auf seinem Netzwerk Truth Social, bis Sonntag 18 Uhr Ortszeit - also bis 24 Uhr unserer Zeit - müsse eine Einigung mit der Hamas erzielt werden. Sollte diese letzte Chance nicht genutzt werden, werde die Hölle für die Hamas ausbrechen.
Der Plan sieht vor, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas sofort endet, wenn beide Seiten dem Plan zustimmen. Unverzüglich sollen die restlichen Geiseln der Hamas freikommen und die Leichen toter Verschleppter übergeben werden - im Gegenzug für palästinensische Gefangene. Der Gazastreifen soll dann übergangsweise von einem palästinensischen Technokraten-Komitee verwaltet werden - unter Aufsicht eines internationalen Gremiums, das Trump zusammen mit dem früheren britischen Regierungschef Blair leiten soll.
Diese Nachricht wurde am 04.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.