Nahost
Trump gibt Einigung bei Gaza-Gesprächen bekannt

Israel und die radikal-islamische Hamas haben nach Angaben von US-Präsident Trump der ersten Phase eines von den USA vorgeschlagenen Friedensplans für den Gazastreifen zugestimmt.

    US-Außenminister Rubio flüstert US-Präsident Trump während einer Pressekonferenz etwas ins Ohr.
    US-Außenminister Rubio flüstert US-Präsident Trump während einer Pressekonferenz etwas ins Ohr. Rubio überreichte Trump dabei eine Notiz, in der es hieß, eine Einigung auf den Gaza-Friedensplan sei nah. (AP / Evan Vucci)
    "Dies bedeutet, dass sehr bald alle Geiseln freigelassen werden und Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird, als erste Schritte zu einem starken, dauerhaften und ewigen Frieden", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform.
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu kündigte kurz danach an, er werde am Donnerstag seine Regierung einberufen, um die Vereinbarung zu billigen und alle israelischen Geiseln nach Hause zu bringen. "Dies ist ein großer Tag für Israel", erklärte Netanjahu in einer Stellungnahme.
    Netanjahu telefonierte nach Angaben seines Büros mit Trump. Beide hätten sich gegenseitig zu dem Abkommen gratuliert. Netanjahu habe Trump zudem eingeladen, eine Rede vor dem israelischen Parlament, der Knesset, zu halten.
    Die Hamas teilte mit, sie habe einer Vereinbarung zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen zugestimmt. Grundlage seien Gespräche über einen Vorschlag von US-Präsident Trump. Die Einigung umfasse einen israelischen Rückzug aus der Küstenenklave sowie einen Austausch von Geiseln gegen Gefangene. Die Hamas forderte Trump und die Garantiemächte auf, sicherzustellen, dass Israel eine Waffenruhe vollständig umsetze.
    Die Familien der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sprachen von einem wichtigen und bedeutenden Schritt auf dem Weg, alle nach Hause zu bringen. Man habe die Nachricht von der Einigung auf die erste Phase des US-Friedensplans mit einer Mischung aus Aufregung, Vorfreude und Besorgnis aufgenommen.
    Laut Medienberichten könnten die Geiseln am Samstag oder am Sonntag freikommen.
    UNO-Generalsekretär Guterres sprach von einem dringend benötigten Durchbruch. Er mahnte die Konfliktparteien, sich in vollem Umfang an die Bedingungen der Vereinbarung zu halten. Die Vereinten Nationen seien bereit, einen Beitrag zur vollständigen Umsetzung zu leisten. Zuvor hatte ein UNO-Sprecher angekündigt, im Falle einer Einigung bei den indirekten Gesprächen die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu forcieren, die an den Grenzen Jordaniens und Ägyptens lagerten.
    Diese Nachricht wurde am 09.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.