
Zuvor hatte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde mitgeteilt, dass die neuen Zusatzzölle unter anderem nicht für Smartphones, Laptops, Festplatten und Speicherchips erhoben werden sollen. Dies gelte rückwirkend zum 5. April. Eine Begründung wurde nicht genannt.
Besonders für Elektronik aus China ist die Ausnahme von großer Bedeutung: Viele Geräte, etwa von Tech-Konzernen wie Apple, werden dort gefertigt. Während Trump gegenüber den meisten Handelspartnern zunächst zurückgerudert war und Teile der Zusatzabgaben vorübergehend für 90 Tage ausgesetzt hatte, hatte er den Kurs gegenüber Peking noch einmal deutlich verschärft. Die USA verlangen inzwischen ZusatzZölle in Höhe von 145 Prozent auf Einfuhren aus China, Peking will seinerseits 125 Prozent auf amerikanische Waren erheben.
Merz warnt vor neuer Finanzkrise
Der voraussichtliche Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende Merz warnte indes vor dramatischen Folgen. "Die Politik von Präsident Trump erhöht das Risiko, dass die nächste Finanzkrise schneller kommt als erwartet", sagte Merz dem "Handelsblatt". Die Globalisierung sei "in ihren Grundfesten erschüttert - und das trifft Deutschland wie kaum ein anderes Land". Merz fügte hinzu, er wolle Trump bei seinem ersten Besuch in Washington klar machen, dass Europa "eine handlungsfähige und handlungsbereite politische Einheit" sei. "Nur so können wir uns Respekt verschaffen." Zugleich zeigte sich der CDU-Vorsitzende offen dafür, mehr Rohstoffe aus den USA zu importieren: "Wir brauchen Gas, auch amerikanisches. Aber wir sollten immer mehrere Lieferanten haben und nicht von einem einzigen abhängig werden."
Auf der anderen Seite will Merz als Kanzler den Handel mit weiteren Weltregionen verstärken. "Länder wie Kanada, Mexiko, Indien, Japan, Südkorea, der ganze südostpazifische Raum, bis hin zu Australien, Neuseeland, da liegen große Chancen für uns", sagte Merz weiter. Gleiches gelte für die Mercosur-Staaten in Südamerika und den afrikanischen Kontinent.
Großbritannien will der bisherige Oppositionsführer wieder enger an die EU binden, glaubt aber nicht daran, dass sich der Brexit "auf absehbare Zeit" rückgängig machen lässt. "Mit Großbritannien, Norwegen, der Schweiz, auch mit der Türkei könnten wir Schritt für Schritt einen gemeinsamen Wirtschaftsraum auch ohne Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union schaffen."
Diese Nachricht wurde am 13.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.