Treffen in Washington
Trump sagt Selenskyj auch weiterhin keine Tomahawks zu

US-Präsident Trump und der ukrainische Präsident Selenskyj haben sich im Weißen Haus ausgetauscht. Themen waren nach Angaben aus dem Weißen Haus die Finanzierung von Waffenkäufen, die Flugabwehr in der Ukraine und mögliche Sicherheitsgarantien der USA. Die von der Ukraine erhoffte Zusage für Tomahawk-Marschflugkörper gab es nicht.

    US-Prräsident Donald Trump begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Weißen Haus.
    US-Präsident Trump hat den ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weißen Haus empfangen. (AP / Alex Brandon)
    Trump habe weder "ja" noch "nein" gesagt, sagte Selenskyj nach dem Treffen dem Sender NBC. Die Teams arbeiteten weiter daran. Er unterstrich erneut, dass die Ukraine im Krieg gegen Russland auf solche weitreichenden Waffen angewiesen sei. In dem im Fernsehen übertragenen öffentlichen Teil des Besuchs hatte Trump zuvor erklärt, man könne den Krieg hoffentlich beenden, ohne über diese Waffen nachdenken zu müssen. Es sei genug Blut vergossen worden.
    Trump zeigte sich überzeugt, dass auch der russische Staatschef Putin den Krieg beenden wolle und kündigte an, sich mit ihmin Ungarn voraussichtlich zu zweit und damit erneut ohne direkte Beteiligung der Ukraine zu treffen. Man wolle mit Selenskyj aber zugleich in Kontakt bleiben. In einem Post auf seiner Online-Plattform forderte Trump beide Seiten auf, den Krieg zu beenden und einen Deal zu machen.

    Medienberichte: Angespanntes Treffen

    Trump hatte in den vergangenen Wochen noch erklärt, die Ukraine könne mit Hilfe westlicher Verbündeter ihr Staatsgebiet vom russischen Aggressor zurückerobern und die Lieferung von Tomahawks in Aussicht gestellt. Medienberichten zufolge verweigerte Trump Selenskyj aber nun eine entsprechende Freigabe. Das Portal "Axios" und der Sender CNN berichten unter Berufung auf informierte Quellen, das Treffen im Weißen Haus sei "nicht einfach" gewesen und stellenweise "emotional" verlaufen.
    Mit den von einer US-Firma hergestellten Tomahawk-Marschflugkörpern könnte die Ukraine unter anderem Luftwaffenstützpunkte weit im Inneren von Russland angreifen. Moskau hat wiederholt vor einer Lieferung der Waffen an Kiew und einer damit verbundenen Eskalation gewarnt.

    Trump telefonierte mit Putin

    Trump und Putin hatten am Donnerstag miteinander telefoniert. Die Initiative zum Gespräch mit Trump soll nach russischer Darstellung dieses Mal von Moskau ausgegangen sein. Offizieller Anlass war demnach Putins Glückwunsch zu Trumps Erfolg in den Verhandlungen zum Gaza-Krieg. Trump nannte das Gespräch anschließend "sehr produktiv".
    Diese Nachricht wurde am 18.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.