Treffen im Weißen Haus
Trump und Netanjahu sprechen über Gazakrieg - Netanjahu schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor

US-Präsident Trump und der israelische Ministerpräsident Netanjahu haben bei ihrem Treffen im Weißen Haus über den Gazakrieg gesprochen. Dabei ging es auch um die umstrittenen Pläne, nach denen Palästinenser das Gebiet verlassen sollen.

    Donald Trump und Benjamin Netanjahu sitzen zusammen mit anderen Personen an einem festlich gedeckten Tisch im Weißen Haus.
    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu bei einem Abendessen mit US-Präsident Trump im Weißen Haus. (AP / Alex Brandon)
    Netanjahu sagte mit Blick auf die Palästinenser, man arbeite sehr eng mit den USA zusammen, um Länder zu finden, die Palästinensern eine bessere Zukunft geben möchten. Man stehe offenbar kurz davor, mehrere Länder zu finden. Trump sagte seinerseits, es gebe eine gute Zusammenarbeit mit Nachbarländern Israels.
    Kritiker - darunter neben arabischen Staaten auch die Vereinten Nationen - haben die Pläne, nach denen Palästinenser den Gazastreifen verlassen sollen, wiederholt als ethnische Säuberung kritisiert.

    Waffenruhe mit Hamas?

    Trump zeigte sich zuversichtlich, dass die Terrororganisation Hamas zu einer Waffenruhe im Gazastreifen bereit ist. "Sie wollen ein Treffen und sie wollen diese Waffenruhe", sagte Trump. Er denke, dass die Dinge sehr gut vorankämen.
    Am Wochenende war ein israelisches Verhandlungsteam zu indirekten Gesprächen mit der Hamas nach Katar gereist. Trumps Sprecherin Leavitt erklärte, die höchste Priorität des Präsidenten im Nahen Osten sei es, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und alle Geiseln "zurückzubringen". Der US-Gesandte Steve Witkoff werde im Laufe der Woche zu den Verhandlungen nach Doha reisen.
    Es war bereits Netanjahus dritter Besuch im Weißen Haus seit Trumps Amtsantritt im Januar. Netanjahu seinerseits gab an, dass er den US-Präsidenten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen habe. Nach dem Treffen kündigte Trump außerdem an, nun doch wieder Waffen in die Ukraine zu liefern.

    Ausweitung der Abraham-Abkommen zwischen Israel und arabischen Staaten?

    Unsere USA-Korrespondentin Doris Simon sagte im Deutschlandfunk, zunächst einmal hätten sich beide Seiten bei dem Treffen gegenseitig gefeiert, vor allem mit Blick auf die Angriffe gegen den Iran. Trump habe von einem "enormen Erfolg" gesprochen, und Netanjahu von einem "historischen Sieg" für die Partnerschaft zwischen den USA und Israel.
    Simon betonte, Trump befürworte nach einer gewissen Befriedung der Lage mit dem Iran auch eine weitere Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten. Vorbild sind die sogenannten Abraham-Abkommen zwischen Israel und Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain. Ziel sei, so etwas auch mit Israels Nachbarn Libyen und Syrien zu erreichen - vor allem aber mit Saudi-Arabien.

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    Diese Nachricht wurde am 08.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.