Nahost
Trump zu Gipfel in Scharm el-Scheich eingetroffen

US-Präsident Trump ist zum Nahost-Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el-Scheich eingetroffen. Dort soll das Abkommen zwischen der Hamas und Israel formell besiegelt werden. Zu dem Treffen sind Staats- und Regierungschefs aus 31 Staaten geladen, darunter Bundeskanzler Merz und Palästinenserpräsident Abbas.

    Donald Trump (l), Präsident der USA, reicht Abdel Fattah al-Sisi, Präsident von Ägypten, die Hand vor dem "Gipfel für den Frieden" in Scharm el Scheich.
    US-Präsident Trump ist in Scharm el Scheich eingetroffen. (Evan Vucci/AP/dpa)
    Vertreter Israels und der Hamas an dem Treffen nehmen allerdings nicht teil. Der ägyptische Präsident al Sisi sagte zum Auftakt, es gehe darum, sicherzustellen, dass der Waffenstillstand von Dauer sei. Er sei sich sicher, dass Trump der einzige sei, der Frieden erreichen werde. Zudem bat al Sisi Trump um Unterstützung bei einer geplanten Konferenz für den Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens. Ägypten will die Konferenz gemeinsam mit Deutschland ausrichten - sie soll voraussichtlich im November in Kairo stattfinden.
    Der US-Präsident wiederum würdigte die Rolle Ägyptens beim Gaza-Abkommen und ging auf die weiteren Planungen ein. Trump zufolge laufen bereits Verhandlungen zu weiteren Punkten seines Plans für ein Ende des Gaza-Kriegs.

    Trump: "Neue Ära des Friedens"

    Am Mittag hatte der US-Präsident eine Rede vor dem israelischen Parlament in Jerusalem gehalten. Nach der Freilassung der israelischen Geiseln sprach er von einem Tag der Freude und der Hoffnung. Nun breche eine neue Ära des Friedens an. Trump hob unter anderem die Verdienste des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu hervor. Dieser habe "großartige Arbeit" geleistet.
    Ebenso dankte er den islamischen und arabischen Staaten, die an diesem Frieden mitgearbeitet und Druck auf die Hamas ausgeübt hätten. Damit gehe ein schmerzhafter Albtraum in der Region endlich zu Ende. Israel habe durch die Hilfe der USA alles gewonnen, was es mit Waffengewalt gewinnen konnte. Gleichzeitig bekräftigte Trump die Forderung, dass die Hamas entwaffnet werden müsse.

    Netanjahu: Ich sehe mich dem neuen Frieden verpflichtet

    Der israelische Ministerpräsident Netanjahu würdigte zuvor noch einmal die Leistung Trumps für ein Ende des Gaza-Kriegs. Kein US-Präsident habe so viel für Israel getan wie Trump, sagte Netanjahu. Der Premier betonte, er sehe sich dem neuen Frieden in Gaza verpflichtet. Zudem dankte er Trump ausdrücklich, ihm sei "ein Wunder" gelungen.
    Israels Staatschef Herzog will dem US-Präsidenten den höchsten zivilen Verdienstorden des Landes verleihen, die Präsidentenmedaille. Trump war mit stehenden Ovationen von den Abgeordneten der Knesset empfangen worden.

    Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener

    Nach 738 Tagen Gefangenschaft im Gazastreifen sind heute alle lebenden Geiseln freigekommen. Die 20 Männer wurden in zwei Gruppen am Vormittag dem Internationalen Roten Kreuz übergeben. Unter ihnen sind vier Deutsch-Israelis.
    Nach der Freilassung der israelischen Geiseln sind im Gegenzug auch 1.900 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigekommen. Sie wurden mit Bussen in den Gazastreifen, ins Westjordanland und nach Ägypten gebracht und dort jeweils von begeisterten Menschenmengen empfangen. Darunter sind etwa 250 Personen, die in Israel zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren.
    Das Abkommen sieht auch die Überstellung toter Geiseln vor. Die Hamas hat heute jedoch nur vier von 28 Leichen übergeben.

    Mehr zum Thema

    Überblick: Das sind die 20 noch lebenden Geiseln
    Podcast "Der Tag": Nahost zwischen Freude und Ungewissheit
    Nahost-Expertin: "Es muss noch mehr erreicht werden"
    Diese Nachricht wurde am 13.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.