Freitag, 17. Mai 2024

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Erleuchtung nach der Supernova
Tycho Brahe und die astronomische Revolution

Vor 475 Jahren kam im damals noch dänischen Schonen Tycho Brahe zur Welt. Er beobachtete im Alter von 25 eine Supernova – sie veränderte sein Leben und revolutionierte die Astronomie.

Von Dirk Lorenzen | 14.12.2021
Der Astronom Tycho Brahe (1546-1601)
Der Astronom Tycho Brahe (1546-1601) (Skoklosters Slott)
Der Spross einer adeligen Familie hatte Jura studiert und sich die Zeit mit alchemistischen Experimenten vertrieben. Nach dem Aufleuchten der Supernova widmete Tycho Brahe sich sofort der Himmelskunde.

Sein Büchlein „De nova stella“, „Über den neuen Stern“, machte ihn schlagartig zum berühmtesten Astronomen Europas. Vom dänischen König Frederik dem Zweiten bekam Tycho Brahe daraufhin die Insel Ven im Öresund als Lehen. Dort errichtete er die beste Sternwarte der damaligen Zeit.

Arbeit mit präzisen Winkelmessinstrumenten

Mehr als 20 Jahre lang beobachtete er systematisch Sterne und Planeten am Himmel. Der Däne arbeitete mit präzisen Winkelmessinstrumenten, aber ohne Teleskop, das es damals noch nicht gab.

Tycho Brahe wollte mit seinen Beobachtungen klären, ob die Sonne um die Erde läuft, was jahrtausendelang die Lehrmeinung gewesen war – oder ob die Erde und die anderen Planeten um die Sonne kreisen, wie es Nikolaus Kopernikus postuliert hatte.

Johannes Kepler profitierte von Tycho Brahe

Doch er führte sich zu selbstherrlich auf und musste schließlich die Insel verlassen. Danach war Tycho Brahe noch einige Jahre in Prag, wo er 1601 starb.

In Prag kam es zur schicksalhaften Begegnung mit dem aus Weil der Stadt stammenden Astronomen Johannes Kepler. Kepler verhalf schließlich dem modernen Weltbild zum Durchbruch – dank der Beobachtungsdaten von Tycho Brahe.

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