
Denn in der Ebene unserer Galaxis behindern zahlreiche Gas- und Staubwolken sowie Milliarden von Sternen den Blick in die Weiten des Kosmos. Trotzdem hat nun ein internationales Forscherteam um die Astronomin Reneé Kraan-Korteweg von der Universität Kapstadt im Sternbild Vela einen Galaxien-Superhaufen entdeckt.
Diese Ansammlung von Galaxien gehört zu den größten bekannten Strukturen im gesamten Universum und ist rund achthundert Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Der Vela-Superhaufen dürfte aus Zigtausenden von Galaxien bestehen und sich über mehr als hundert Millionen Lichtjahre erstrecken. Diese äußerst massereiche Ansammlung von Galaxien hat sich bisher den Blicken der Astronomen entzogen, weil sie größtenteils genau hinter dem Band der Milchstraße liegt.
Präzise spektroskopische Untersuchungen mit dem SALT-Teleskop in Südafrika und anderen Instrumenten haben nun die Existenz dieses massereichen und recht nahen Galaxien-Superhaufens offenbart. Die Astronomen vermuten, dass der Vela-Superhaufen mit seiner Anziehungskraft Ursache für eine etwas ungewöhnliche Bewegung der Galaxien in unserer Umgebung ist. Weitere Beobachtungen, auch im Röntgen- und Radiobereich, sollen nun klären, wie stark der Superhaufen an der Milchstraße zieht – und ob er wirklich ihren Kurs im Kosmos beeinflusst.