
Das Licht des Objekts HDF 850.1 im Sternbild Großer Bär war zwölfeinhalb Milliarden Jahre unterwegs, bis es auf der Erde angekommen ist. Als es sich auf den Weg gemacht hat, war der Kosmos erst gut eine Milliarde Jahre alt.
Jetzt hat sich ein Team um die Astronomin Rosa Calvi vom Astrophysikalischen Institut der Kanaren diese Galaxie und ihre Umgebung genau angesehen. Zum Einsatz kam das Grantecan, das Große Teleskop der Kanaren, das mit zehn Metern Durchmesser zu den größten der Welt gehört.
Rosa Calvi entdeckte, dass rund um die Galaxie mit der intensiven Sternproduktion zweiundzwanzig weitere Galaxien gruppiert sind.

Offenbar entsteht dort draußen gerade ein großer Galaxienhaufen, ähnlich dem Virgo-Haufen, zu dessen Ausläufern auch unsere Milchstraße gehört. Zudem ist der Haufen in vier Untergruppen aufgeteilt, in denen die Objekte unterschiedlich entwickelt sind.
Die Astronomin und ihre Gruppe werden Zeuge, wie sich aus dem kalten Einheitsbrei der Materie, der nach dem Urknall durch das All waberte, die großen Strukturen bilden. Das alles spielt sich im nur gut eine Milliarde Jahre alten Universum ab – wie sich zeigt, war die himmlische Jugend sehr kurz. Der Kosmos wurde schnell erwachsen.