Donnerstag, 25. April 2024

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Überraschender Fund von SOFIA
Das Wasserpfützchen auf dem Mond

Unsere Erde ist der blaue Planet – 70 Prozent der Oberfläche sind von Wasser bedeckt. Der Mond ist der größtmögliche Kontrast: eine staubtrockene Wüste.

Von Dirk Lorenzen | 21.03.2021
Die fliegende Sternwarte SOFIA hat Wassermoleküle im Mondgestein entdeckt (Illustration)
Die fliegende Sternwarte SOFIA hat Wassermoleküle im Mondgestein entdeckt (Illustration) (NASA Ames/Daniel Rutter)
Doch das Team der fliegenden Infrarotsternwarte SOFIA hat im gut 200 Kilometer großen Mondkrater Clavius Wasser gefunden. Das Aufsehen weltweit war riesig, allerdings gibt es auf dem Mond weder Wassertropfen noch Pfützen noch Grundwasser.
SOFIA hat lediglich gemessen, dass aus dem Krater Strahlung kommt, die von Wassermolekülen abgegeben wird. Vermutlich steckt in zwei Kubikmetern Mondboden etwa so viel Wasser wie in einer kleinen Getränkedose. Selbst in den Wüsten auf der Erde enthält der Boden oft viele hundert Mal mehr Wasser als das Mondgestein.
Die Wassermoleküle stecken vermutlich in Poren von Sand- und Staubkörnern oder im Innern kleiner Glaskügelchen – so sind sie vor der Hitze des Mondtages mit rund hundertfünfzig Grad Celsius geschützt.
Die Oberfläche des Mondes
Womöglich befinden sich an etlichen weiteren Stellen auf dem Mond Wassermoleküle im Staub und Gestein (NASA/Moon Trek/USGS/LRO)
Womöglich stammt das Wasser von Meteoriten, die auf dem Mond einschlagen. Vielleicht geht es aber auch auf den Sonnenwind zurück, einen Strom geladener Teilchen, der von der Sonne aus durch das Planetensystem weht. Auch der enthält Wasserteilchen, die im Mondboden hängen bleiben können.
Bevor nicht Messungen von anderen Stellen auf dem Mond vorliegen, lässt sich nicht sagen, ob das Wasser wirklich dauerhaft im Gestein steckt. Und es ist zweifelhaft, ob es als Ressource für künftige Missionen von Menschen auf dem Mond dienen könnte.
Denn der Mond enthält nur einen Hauch von Wasserspuren – und ist insgesamt staubtrocken.