Das Ergebnis ist ein verstärktes Auftreten von Sternschnuppen, ein sogenannter Meteorstrom, der alle Jahre wieder um die gleiche Zeit zu beobachten ist.
Da diese Staubteilchen auf ähnlichen Bahnen um die Sonne treiben, scheinen sie für irdische Beobachter alle aus der gleichen Richtung zu kommen. Beim derzeitigen Strom liegt der scheinbare Ausgangspunkt im Grenzbereich der Sternbilder Leier und Herkules, etwa eine Handbreit südlich der hellen Wega.
Dabei handelt es sich offenbar um einen ziemlich alten Meteorstrom, denn bereits vor mehr als 2700 Jahren verzeichneten chinesische Beobachter einen heftigen Sternregen aus dem Sternbild Leier.
Meteorbeobachter bezeichnen diesen Strom daher auch als Lyriden – nach dem lateinischen Namen des Sternbilds, obwohl der Radiant inzwischen ins benachbarte Sternbild Herkules gedriftet ist.
Ursprungskomet der Lyriden ist der Komet Thatcher, der die Sonne alle 415 Jahre auf einer langgestreckten Ellipsenbahn umrundet. Er wurde am 5. April 1861 vom amerikanischen Amateurastronomen Albert Thatcher entdeckt.
Die größte Chance, einen Lyriden-Meteor zu erwischen, ergibt sich morgen und übermorgen früh beim Blick an den Osthimmel, wo die helle Wega emporsteigt.