
Heinrich Rantzau, der Statthalter des dänischen Königs, erkannte die Begabung von Nicolaus Reimers. Zehn Jahre lang arbeitete der für ihn als Landvermesser. Rantzau war mit Tycho Brahe befreundet, dem damals führenden Astronomen Europas. Dank dieser Verbindung konnte Reimers 1584, da war er 33, Brahe auf dessen Insel Ven im Öresund besuchen. Danach hielt er sich für einige Zeit am Hofe des hessischen Landgrafen in Kassel auf.

Das Kasseler Schloss verfügte über eine exzellente Sternwarte. Dort waren zudem viele herausragende Gelehrte versammelt, darunter der beste Instrumentenbauer jener Zeit, Jost Bürgi. Doch Bürgi konnte nur schlecht Latein – die damals in der Wissenschaft übliche Sprache. Daher übersetzte Nicolaus Reimers das Hauptwerk von Nikolaus Kopernikus, "De revolutionibus", ins Deutsche. Vermutlich ist seine Übersetzung die erste dieses epochalen Buches.
Später übernahm Nicolaus Reimers einen Lehrauftrag an der Universität in Straßburg, bevor er 1591 Kaiserlicher Mathematiker am Hofe Rudolfs II. in Prag wurde. Dort starb er im Jahr 1600. Der Nachfolger des aus Dithmarschen stammenden Astronomen war – Tycho Brahe.