Oleksandr Peleshenko sei am Sonntag (05. Mai 2024) im „Krieg mit dem Feind gefallen“, teilt das Nationale Olympische Komitee der Ukraine über Facebook mit. Der Gewichtheberverband des Landes veröffentlicht die Nachricht von Peleshenkos Tod zusammen mit einem Foto des Verstorbenen, das ihn in Uniform zeigt.
Nach Angaben des Ukrainischen NOKs hatte sich Oleksandr Peleshenko bereits in den ersten Tagen der russischen Invasion den Streitkräften der Ukraine angeschlossen. Der zweimalige Europameister hatte seit seinem zweiten positiven Dopingtest vor sechs Jahren keinen Wettkampf mehr bestritten.
Athletes for Ukraine: "Kaum erträglicher Verlust"
Laut einem Bericht des englischen Guardian ist Peleshenko der erste ukrainische Olympiateilnehmer, der im russischen Angriffskrieg gestorben ist. Er wurde 30 Jahre alt. Für den Verein „Athletes for Ukraine“ und seinen Vorsitzenden Jens Steinigen ist der Tod von Oleksandr Peleshenko ein „weiterer Verlust für die Welt des Sports, der kaum zu ertragen ist“.
Jens Steinigen, Biathlon-Olympiasieger von 1992, spricht von 456 ukrainischen Sportlern und Trainern, die durch den russischen Angriffskrieg getötet worden sind. 516 Sportstätten in der Ukraine seien zerstört worden. „Athletes for Ukraine“ organisiert seit seiner Gründung vor mehr als zwei Jahren Benefiz-Sportveranstaltungen und - mit dem Erlös und Sachspenden - Hilfslieferungen in die Ukraine.
Kritik am Verfahren des Internationalen Olympischen Komitees mit Russland
Aus Anlass des Todes von Oleksandr Peleshenko übt der Verein erneut Kritik am Internationalen Olympischen Komitee. Das IOC hatte entschieden, dass Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus als sogenannte „neutrale Athleten“ unter besonderen Bedingungen bei den Spielen von Paris starten dürfen.
So schaffe das IOC die Voraussetzung dafür, dass Erfolge russischer Athleten weiter für die Kriegspropaganda genutzt werden könnten, begründet Jens Steinigen die Kritik. Bei diesem Vorhaben dürfe Russland nicht unterstützt werden.