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Umfrage von Quacquarelli Symonds
Ranking trifft nicht den Typ der deutschen Musikhochschule

Im jährlichen Ranking zur Qualität von Musikhochschulen der Firma Quacquarelli Symonds (QS) sind deutsche Hochschulen nur auf hinteren Plätzen zu finden. Die Präsidentin der Hochschule für Musik in Hannover, Susanne Rode-Breymann, kritisierte im Deutschlandfunk die Methoden des Rankings massiv.

Susanne Rode-Breymann im Gespräch mit Christoph Vratz | 13.03.2017
    Hände spielen auf einem Klavier.
    Wie bewertet man die Qualität von Musikhochschulen (picture-alliance / dpa / Martin Schutt)
    Im Absturz der deutschen Musikhochschulen beim World University Ranking von Quacquarelli Symonds sieht das Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen "ein sehr deutliches Indiz, dass in diesem Jahr andere Methoden angewandt worden sind". Diese würden vor allem das wissenschaftlich Forschende und Publizierende in den Vordergrund rücken. "Und damit trifft man einfach nicht den Typ der deutschen Musikhochschule."
    Die Umfrage scheitere methodisch, kritisierte Rode-Breymann: "Denn wie wollen Sie die Qualität von Absolventen und Absolventinnen im Musikalischen messen?" Man könne die Qualität von Musikhochschulen mit Wettbewerbspreisen, mit dem erfolgreichen Übergang in den Beruf oder auf das künstlerische Schaffen von Studierenden nach dem Abschluss bewerten. Das sei aber etwas anderes als "Publikationen zu zählen", wie es das Ranking tut. "Ich finde es absolut verhängnisvoll, das sage ich jetzt auch für den Vorstand der Deutschen Musikhochschulen, wenn dann die Hauptüberschrift nach so einer doch unklaren Umfrage heißt, dass wir auf abgeschlagenen Plätzen landen."
    Das britische Unternehmen Quacquarelli Symonds (QS) veröffentlicht jährlich Rankings zur Qualität von Universitäten. Bei der aktuellen Studie landeten die deutschen Musikhochschulen auf hinteren Plätzen. Auf dem 44. Platz ist die beste Platzierung einer deutschen Hochschule zu finden: die Hochschule für Musik und Theater München. Auf den vorderen Plätzen landen vorwiegend britische und amerikanische Hochschulen.