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Unerreichbarkeit ferner Planeten
Weit ist der Weg zu den Exoplaneten

Rund 4000 Exoplaneten haben die Astronomen in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten gefunden, von mehr oder weniger erdähnlichen Gesteinsplaneten bis hin zu Gasriesen mit mehr als zehnfacher Jupitermasse.

Von Hermann-Michael Hahn |
Wenn Proxima Centauri b tatsächlich erdähnlich sein sollte, so dürfte ein Sonnenuntergang dort in etwa so aussehen wie auf der Erde – lediglich das Abendrot würde durch das rote Sternlicht stärker ausfallen als bei uns.
Wenn Proxima Centauri b tatsächlich erdähnlich sein sollte, so dürfte ein Sonnenuntergang dort in etwa so aussehen wie auf der Erde – lediglich das Abendrot würde durch das rote Sternlicht stärker ausfallen als bei uns. (University of Puerto Rico in Arecibo)
Mehr als 30 dieser Exoplaneten sind weniger als dreißig Lichtjahre von uns entfernt und damit quasi vor unserer Haustür angesiedelt. Trotzdem bleiben sie – wohl auf lange Zeit – für uns unerreichbar.
Mit der heutigen Antriebstechnik lassen sich Raumsonden so beschleunigen, dass sie das Sonnensystem mit einer Geschwindigkeit von rund 15 Kilometern pro Sekunde verlassen können.
Licht ist etwa 20.000 Mal schneller und braucht doch selbst vom nächsten Stern hinter der Sonne mehr als 4 Jahre bis zu uns. Eine Raumsonde wäre also mindestens 80.000 Jahre dorthin unterwegs.
Doch selbst wenn sie so lange durchhalten würde – ihre Sendeleistung wäre am Ende viel zu schwach, um Informationen von dort zur Erde zu übermitteln.
Der Exoplanet Proxima Centauri b gilt als erdähnliches Objekt von vergleichbarer Größe. 
Der Exoplanet Proxima Centauri b gilt als erdähnliches Objekt von vergleichbarer Größe (University of Puerto Rico in Arecibo))
Zwar gibt es mittlerweile Konzepte, Miniraumschiffe mit Sonnenwindsegeln auf deutlich höhere Geschwindigkeiten und entsprechend kürzere Flugzeiten zu bringen.
Dann aber stellt sich am Ziel nicht nur das Problem der kontrollierten Abbremsung: Die Nutzlastkapazität solcher Mikrosonden würde kaum ausreichen, um selbst miniaturisierte Sensoren transportieren zu können, von der erforderlichen Sendeleistung ganz zu schweigen.
Es erscheint daher angebracht, mit unserer Erde pfleglicher als bisher umgehen – es gibt im All keine zweite Heimat in Reserve.