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Ungleichheitsbericht von Oxfam
Schere zwischen Arm und Reich wird größer

Die soziale Ungleichheit nimmt laut der Hilfsorganisation Oxfam weltweit wieder zu. Demnach stiegen letztes Jahr die Vermögen der Milliardäre um zwölf Prozent, während die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung Einbußen von elf Prozent erlitt. Auch in Deutschland geht die Schere weiter auseinander.

Von Dietrich Karl Mäurer | 21.01.2019
    Plattenbauten in der Innenstadt von Dessau. Foto: Wolfram Steinberg/dpa | Verwendung weltweit
    Plattenbauten in Dessau: Mehr Ungleichheit auch in Deutschland (dpa)
    Die Schere zwischen Arm und Reich wird weltweit wieder größer, so lässt sich der Bericht der Hilfsorganisation Oxfam zusammenfassen. So habe sich in den zehn Jahren seit der Finanzkrise die Zahl der Milliardäre weltweit nahezu verdoppelt. Allein im vergangenen Jahr seien ihre Vermögen um insgesamt rund 900 Milliarden US-Dollar gewachsen.
    Gleichzeitig könnten sich immer weniger Menschen aus extremer Armut befreien. In Teilen Afrikas steige die extreme Armut sogar wieder an.
    Oxfam: Mehr Ungleichheit auch in Deutschland
    Der Trend zu mehr Ungleichheit sei auch in Deutschland festzustellen. So hätten die deutschen Milliardäre ihr Vermögen im letzten Jahr um zwanzig Prozent gesteigert. Insgesamt verfüge das reichste Prozent der Bevölkerung über gleich viel Vermögen wie die 87 ärmeren Prozent.
    Um die deutsche Gesellschaft gerechter zu gestalten, empfiehlt Oxfam einen höheren Mindestlohn sowie eine stärkere Belastung von Vermögenden, Konzernen, Erbschaften und hohen Einkommen. Generell könnten öffentliche Angebote in Bildung, Gesundheit und soziale Sicherung dazu beitragen, Armut und Ungleichheit zu verringern.
    Oxfam veröffentlicht den sogenannten Ungleichheitsbericht jedes Jahr vor dem Beginn des Weltwirtschaftsforums in der Schweiz.