Umstrittene Merz-Äußerung
Spahn verärgert über SPD-Teilnahme an "Stadtbild"-Demonstration

Unions-Fraktionschef Spahn hat die Vizechefin der SPD-Fraktion, Esdar, für ihre Teilnahme an einer Demonstration gegen die "Stadtbild"-Äußerungen von Bundeskanzler Merz kritisiert. Opposition in der Regierung habe noch nie funktioniert, sagte Spahn im ARD-Fernsehen.

    Demonstranten stehen mit bunten Schildern und Plakaten im Regen auf dem Hamburger Rathausmarkt. Im Vordergrund ein leerer Bilderrahmen mit der Überschrift "Wir sind das Stadtbild".
    Rund 2.600 Menschen haben am Wochenende in Hamburg gegen die Äußerungen von Bundeskanzler Merz protestiert. (picture alliance / ABBfoto)
    Er sei zudem sicher, dass die allermeisten SPD-Wähler die Einschätzung des Kanzlers teilten, betonte Spahn. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland, mit oder ohne Migrationshintergrund, habe von Anfang an gewusst, was Merz gemeint habe. Es gehe um eine "kulturelle, religiöse Prägung" und "Gewaltaffinität", die Probleme im Alltag verursachten. Auch gut integrierte Menschen mit Migrationshintergrund wollten solche Zustände nicht, betonte Spahn.
    Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Bilger, sagte dem "Tagesspiegel", wer als SPD-Führungskraft gegen den Bundeskanzler der gemeinsamen Koalition demonstriere, trage leichtfertig dazu bei, dass die Menschen der Regierung weniger zutrauten.
    Esdar hatte sich am Freitag an einer Kundgebung in Bielefeld unter dem Motto "Wir sind das Stadtbild" beteiligt. Sie nehme damit ihr Demonstrationsrecht wahr, sagte sie. Die Äußerung des Bundeskanzlers sei pauschal und verletzend gewesen.
    Diese Nachricht wurde am 26.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.