
Die Verhängung der Todesstrafe für Straftaten ohne vorsätzliche Tötung sei mit internationalen Menschenrechtsnormen unvereinbar. Türk reagierte besorgt auf die Berichte über hunderte Hinrichtungen im Iran in diesem Jahr.
Er warf der Justiz im Iran zudem vor, Familien oder den Rechtsbeistand der Verurteilten nicht über bevorstehende Exekutionen zu informieren. Türk betonte darüber hinaus, dass Minderheiten - darunter Kurden, Ahwazi-Araber und Belutschen - unverhältnismäßig stark von Hinrichtungen betroffen seien. Es sei an der Zeit, dass der Iran sich dem weltweit wachsenden Konsens zur Abschaffung der Todesstrafe anschließe.
Menschenrechtler: 29 Hinrichtungen an einem Tag
Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden alleine in dieser Woche an einem einzigen Tag 29 Menschen hingerichtet. Die Organisation "Iran Human Rights" mit Sitz in Norwegen teilte mit, die Exekutionen hätten in Karadsch nordwestlich von Teheran stattgefunden. Dort befindet sich unter anderem das Ghezel-Hesar-Gefängnis, eine der größten Haftanstalten der Islamischen Republik. Laut "Iran Human Rights" waren die Hingerichteten zuvor wegen Mordes, Drogendelikten und Vergewaltigung verurteilt worden.
Diese Nachricht wurde am 09.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.