
Der Blick an den Horizont muss frei sein, um das Sternbild zu erwischen. In unseren Breiten dürfte meist ein Fernglas nötig sein, um dort ein paar Sterne auszumachen. Selbst der hellste Stern des Mikroskops ist nur etwa so lichtstark wie der schwächste Stern im Kleinen Wagen. Schwächer leuchten die hellsten Sterne nur im Sternbild Mensa, Tafelberg.
Nicolas Louis de Lacaille setzte eines der 13 Sternbilder
Spötter meinen, das Erstaunlichste am Mikroskop sei, dass man in dieser leeren Himmelsgegend überhaupt eine neue Figur entdeckt zu haben glaubte. Dieses zweifelhafte Kunststück gelang Nicolas Louis de Lacaille. Das Mikroskop gehört zu den 13 Sternbildern, die der französische Astronom Mitte des 18. Jahrhunderts bei einem Aufenthalt am Kap der Guten Hoffnung an den Himmel gesetzt hatte.

Lacaille war von technischen Neuerungen derart begeistert, dass er so romantische Figuren wie Bildhauerwerkstatt, Chemischer Ofen und Pendeluhr erfand – und eben das Mikroskop.
Die Chinesen lenkten das Wasser zu Tiantian
Chinesische Sterngucker hatten eine ähnlich blühende Phantasie. Sie sahen dort gleich neun Brunnen, aus denen Wasser zu Tiantian fließt. Das sind die Felder des Herrschers, die sich im Gebiet des Steinbocks befinden.
Dagegen haben die alten Griechen diese Himmelsgegend ignoriert – aus gutem Grund, wie sich nun abends ganz tief am Südhimmel zeigt.