Venedig sehen und sterben: 30 Millionen Menschen pro Jahr besuchen eine Lagunenstadt, die für Massentourismus nicht geschaffen ist. Sie fuchteln mit Selfiesticks in der Luft herum, treiben die Preise in die Höhe und stehen überall im Weg herum. Wie leben die Venezianer damit?
Es reicht, finden immer mehr Einheimische. Wie kommt ein Angestellter pünktlich zur Arbeit, wenn die Boote auf dem Canal Grande mit Besuchern überfüllt sind? Wo geht eine venezianische Familie essen, ohne sich finanziell zu verausgaben?
Marco Rugliancich, Massimo Brunzin und weitere Einwohner führen Kirstin Hausen durch eine Stadt, die immer weniger sich selbst zu gehören scheint.
Wem gehört die Insel Poveglia? Rückzugsorte für Venezianer sind rar. Viele Inseln wurden zu Luxusresorts umgestaltet. Doch als die verwilderte Insel Poveglia an den Meistbietenden gehen sollte, wehrten sich die Venezianer.
Im Berufsverkehr mit Touristen Ob einheimisch oder Tourist, in Venedig nimmt man den Wasserbus. Zwischen Selfiesticks und Kofferbergen kommt es auf den Vaporetti zu nervenaufreibenden Szenen.
Der Protestchor singt Riesige Kreuzfahrtschiffe bringen Ladungen von Tagestouristen nach Venedig. Den meisten Venezianern sind sie ein Dorn im Auge. Ein Bürgerkomitee ruft deshalb zum Aktionstag gegen Kreuzfahrtschiffe auf.
Souvenirs kann man nicht essen In Venedigs Altstadt sind Venezianer eine Minderheit. Immer mehr Läden dort verkaufen deshalb lieber Souvenirs und Luxusessen als Brot und Fleisch. Die Einheimischen müssen bezahlbare Lebensmittel immer mehr suchen.
Der Stadt fehlen die Kinder Venedig ist eng und teurer geworden. Wer nicht mitten unter Touristen leben will, zieht aufs Festland. Doch ohne junge Paare, wo bleiben Venedigs Kinder?