
In der Antike waren nur die sechs Planeten bis zum Saturn bekannt. Der neue Planet war die erste Erweiterung des traditionellen Weltbildes - und er wurde, wie schon in der Antike üblich, nach einer Gottheit benannt.
Seine Entdeckung 1781 durch Wilhelm Herschel war eine Sensation. Dabei war Herschel nur der erste, der Uranus beobachtet und dabei bemerkt hat, dass es kein Fixstern ist.
Wie sich später herausstellte, hat schon 1690, fast 100 Jahre vor Herschels Entdeckung, John Flamsteed Uranus mehrfach beobachtet. Aber er hat ihn stets als Stern 34 Tauri in seine Karten eingetragen.

Der französische Astronom Pierre Lemonnier brachte das Kunststück fertig, zwischen 1750 und 1769 mindestens zwölfmal Uranus zu beobachten, einmal sogar in vier aufeinander folgenden Nächten. Doch ihm ist entgangen, dass dieses Objekt im Teleskop kein perfekter Punkt, sondern ein kleines Scheibchen ist und sich vor dem Hintergrund der Sterne langsam bewegt.
Pierre Lemonnier ist heute überhaupt nur noch wegen dieses Missgeschicks bekannt: Als berühmtester Nicht-Entdecker des Uranus - des Planeten, der jetzt die ganze Nacht über in den Fischen steht.