Attentat auf Charlie Kirk
US-Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen Mordes gegen 22-Jährigen

Nach dem Attentat auf den ultrakonservativen Aktivisten Charlie Kirk in den USA ist der Tatverdächtige wegen Mordes angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Utah wirft dem 22-Jährigen zudem Verstöße gegen das Waffenrecht sowie Behinderung der Justiz vor. Sollte der Mann wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe.

    Eine Frau trägt ein Plakat mit dem Bild von Charlie Kirk, auf dem eine amerikanische Flagge zu sehen ist und die Worte "American Hero!"
    Ein Plakat mit dem Bild von Charlie Kirk (picture alliance / Anadolu / Jacek Boczarski)
    Die Staatsanwaltschaft verwies auf etliche Beweise, die den Beschuldigten belasteten. Dazu gehörten unter anderem Textnachrichten, DNA-Spuren sowie Auswertungen von Überwachungsvideos.

    Die Beweise und das Motiv

    Aus den Gerichtsakten geht hervor, dass der Verdächtige seinem Mitbewohner am Tattag eine Notiz hinterließ mit den Worten: "Ich habe die Gelegenheit, Charlie Kirk auszuschalten, und ich werde sie nutzen." In einem anschließenden Austausch von Textnachrichten habe er die Tat gestanden. Auf die Frage nach dem Warum schrieb er demnach, er habe genug von dem Hass von Kirk. Er habe den Angriff mehr als eine Woche lang geplant. Den Ermittlern zufolge wurde auf dem Abzug der Tatwaffe DNA gefunden, die mit ihm in Verbindung gebracht wird.
    Bei seinem ersten Erscheinen vor Gericht schwieg der mutmaßliche Täter - abgesehen von der Nennung seines Namens. Die kurze Vorladung erfolgte per Videoschalte und wurde live von zahlreichen Fernsehsendern übertragen, was in den USA keineswegs unüblich ist.

    Das Attentat und die Folgen

    Der 31-jährige Kirk war am vergangenen Mittwoch bei einer Diskussionsveranstaltung an der Utah Valley University in Orem erschossen worden. Die Tat wurde in Videoclips festgehalten, die sich im Internet verbreiteten. Kirks Tod entfaltet in den USA politische Schlagkraft. Er galt als prägende Stimme der US-Rechten, war ein einflussreicher Vertreter der Trump-Bewegung "Make America Great Again" (MAGA) und unterstützte den heutigen Präsidenten in dessen Wahlkampf. Er galt außerdem als enger Vertrauter von Vizepräsident JD Vance und von Trumps ältestem Sohn, Don Jr.. Kirk erreichte ein Millionenpublikum, vor allem junge Männer. 2012 gründete er die Jugendorganisation Turning Point USA, die heute an zahlreichen Highschools und Hochschulen aktiv ist.
    Das Attentat reiht sich ein in eine Serie politisch motivierter Gewalttaten in den USA. Vor wenigen Monaten wurden im Bundesstaat Minnesota eine demokratische Politikerin und ihr Ehemann erschossen. Auch auf Trump war im vergangenen Jahr bei einem Wahlkampfauftritt geschossen worden. Behörden und Experten warnen schon lange vor einer zunehmenden Radikalisierung in Teilen der US-Gesellschaft.
    Diese Nachricht wurde am 17.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.