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USA
Erhöhte Terrorwarnstufe auf Militärbasen

Das US-Heimatschutzministerium sieht Anzeichen einer wachsenden Bedrohung durch den IS und Al Kaida. Deshalb hat das amerikanische Militär die Sicherheitsvorkehrungen auf seinen Stützpunkten in den USA verschärft. Die Terrorwarnstufe wurde von der vierten auf die dritte Warnstufe angehoben.

Von Marcus Pindur | 09.05.2015
    Militärstützpunkt Fort Hood in den USA
    Militärstützpunkt Fort Hood in den USA (dpa/picture alliance/epa Tannen Maury)
    Einer der Anlässe für die erhöhte Terrorwarnstufe: Ein britischer Dschihadist hatte den Namen und die Adresse eines amerikanischen Offiziers auf Twitter veröffentlicht. Dieser Offizier trainiert Kämpfer der Freien Syrischen Armee, die von den USA unterstützt wird. Der Dschihadist hatte auch Verbindungen zu den beiden Tätern, die in Garland, Texas bei einem versuchten Terroranschlag erschossen worden waren. Die US-Stützpunkte waren seit dem zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September nicht mehr auf der dritten Alarmstufe.
    Schon vor wenigen Wochen hatte die Terrororganisation "Islamischer Staat" die Namen und Adressen hunderter amerikanischer Militärangehöriger auf ihren Websites veröffentlicht. Die Schießerei mit den beiden Dschihadisten in Texas zeige, dass die Bedrohung durch den IS und Al Kaida in den USA selbst gestiegen sei, so Heimatschutzminister Jeh Johnson:
    "Gruppen wie der IS oder Al Kaida rufen nun öffentlich zu Terroranschlägen auf. Sie wenden sich an Sympathisanten, die sie nie rekrutiert haben, die sie nie ausgebildet haben und die sie nie kennengelernt haben. Solche Personen könnten ohne große Vorwarnzeit Terroranschläge verüben."
    FBI besorgt um Anstiftung im Internet
    Die Terrormiliz IS hatte sich zwar zu dem Anschlag in Texas bekannt, doch die US-Regierung geht nach Angaben von Verteidigungsminister Ash Carter nicht davon aus, dass der IS die Tat operativ gesteuert habe. Gleichwohl seien die beiden amerikanischen Dschihadisten von der Terrormiliz inspiriert gewesen.
    Hunderte von Personen, die über das Internet und soziale Medien Kontakt zum sogenannten Islamischen Staat haben, befinden sich bereits unter Beobachtung des FBI, so Justizministerin Lorretta Lynch:
    "Es gibt eine deutliche Ausweitung des Gebrauchs des Internets seit einigen Jahren, sowohl bei der Rekrutierung als auch bei der terroristischen Radikalisierung junger Leute."
    Das FBI ist besorgt, dass IS und Al Kaida mit ihrer Propaganda im Internet Sympathisanten zu Anschlägen anstiften könnten. Die Zahl dieser Sympathisanten in den USA wird vage auf mehrere hundert, vielleicht auch mehrere tausend geschätzt. Der nur knapp gescheiterte Anschlag in Garland, Texas am vergangenen Sonntag zeige, so Experten, dass die Gefahr des sogenannten "homegrown terrorism" in den USA real und ernstzunehmend sei.