
Fand das Treffen im Januar allerdings am südöstlichen Morgenhimmel rund 46 Grad westlich der Sonne und damit gut sichtbar statt, so ist dieses zweite Rendezvous wesentlich schwieriger zu verfolgen. Mittlerweile stehen Venus und Jupiter nämlich am südwestlichen Abendhimmel, und dort verläuft die Ekliptik jetzt in einem nur flachen Bogen über dem Horizont.
Das hat zur Folge, dass Venus und Jupiter trotz eines Winkelabstands zur Sonne von 26 Grad bereits anderthalb Stunden nach der Sonne untergehen. Im Januar dagegen gingen beide Planeten mehr als drei Stunden vor der Sonne auf.

So braucht man jetzt im Südwesten einen freien Blick bis herunter zum Horizont, um Jupiter und Venus am noch stark aufgehellten Dämmerungshimmel zu erwischen, ehe sie in den horizontnahen Dunstschichten verblassen.
Heute und morgen findet man den etwas dunkleren Jupiter noch links oberhalb der hellen Venus. Am Sonntag, dem Tag des geringsten Abstands, haben beide Planeten die Seiten gewechselt. Dann stehen Venus und Jupiter etwa drei Vollmonddurchmesser nebeneinander.
Besonders reizvoll wird der Anblick, wenn sich am nächsten Donnerstag auch noch die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes dazu gesellt. Sie steht dann etwa auf halbem Wege zwischen Jupiter und Venus und macht aus dem abendlichen Duo ein wunderbares Dreigestirn.