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Venuswolken

Unter dichten Wolkendecken versteckt sich die Oberfläche der Venus. Mit Hilfe von Radarsystemen in Raumsonden haben Forscher sie inzwischen ziemlich gut aufgezeichnet. Einen direkten Blick auf diese Welt können sie jedoch nicht werfen.

Von Damond Benningfield |
    Ohne Hilfe können Planetenforscher nicht einmal Details in den Wolken selbst entdecken. Nur mit Hilfe von Detektoren für ultraviolette Strahlung erkannten sie Strukturen in der Wolkendecke. Diese Instrumente liefern dreidimensionale Bilder von den Wolken. Forscher können damit die unteren Wolkenschichten näher unter die Lupe nehmen.

    Die ultraviolette Strahlung enthüllte ein pfeilförmiges Muster in der oberen Wolkenschicht. Sie befindet sich gut 60 Kilometer über der Venusoberfläche. Die Spitze dieses Pfeils zeigt auf den Venusäquator. Wolken am Äquator umkreisen den Planeten in weniger als vier Tagen. Sie müssen sich also mit einer Geschwindigkeit von über 400 Kilometern pro Stunde bewegen.

    Diese Wolken bestehen vorwiegend aus Schwefelsäure. Aus ihnen fällt ein sehr saurer Regen, der allerdings verdunstet, je tiefer er in die heiße Venusatmosphäre fällt.

    Die Venuswolken reflektieren drei Viertel des Sonnenlichts, das sie trifft. Dadurch sehen wir den Planeten so besonders hell. Da die Venus ihre Bahn auch noch so nahe zur Erde und zur Sonne zieht, wird sie nach dem Mond zum hellsten Himmelsobjekt der Nacht.

    Morgen früh sehen Sie Venus und die Mondsichel nahe beieinander. Vor Beginn der Morgendämmerung stehen sie tief im Osten.