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Russland
Verdächtige nach Anschlag auf Militärblogger wegen Terrorismus angeklagt

In Russland ist nach dem Anschlag auf den Militärblogger Tatarski die festgenommene Tatverdächtige wegen Terrorismus angeklagt worden.

    Blumen, Kerzen und ein Bild des Bloggers Tatarski liegen vor dem Café in St. Petersburg, in dem der Mann umkam.
    Der Blogger Tatarski kam bei einer Explosion in einem Café in St. Petersburg ums Leben - eine Frau wurde nun wegen Terrorverdachts angeklagt. (picture alliance / Russian Look / Alexander Kulebyakin)
    Die Justiz wirft der 26-Jährigen vor, einen Terroranschlag "mit Hilfe einer organisierten Gruppe" verübt zu haben. Sie habe dem Blogger in einem Sankt Petersburger Café eine mit Sprengstoff gefüllte Büste überreicht, erklärten Ermittler. Das russische Innenministerium veröffentlichte ein Verhörvideo, in dem die Frau die Übergabe einräumt, zugleich aber angibt, sie habe keine Mordabsicht gehabt. Nach Angaben ihres Ehemanns war sie davon ausgegangen, dass in der Büste lediglich ein Abhörgerät versteckt gewesen sei.
    Russische Behörden hatten nach dem Attentat am Sonntag Oppositionelle und den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich gemacht. Die Regierung in Kiew weist die Anschuldigungen zurück. Tatarski war ein radikaler Befürworter des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Er wurde bei dem Anschlag während einer Veranstaltung getötet; rund 30 Gäste wurden verletzt.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 05.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.