
Welche Ergebnisse sind bekannt?
Bei dem Treffen standen humanitäre Fragen im Mittelpunkt. Nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten wurde zunächst ein weiterer Gefangenenaustausch vereinbart. Erst sollten alle schwer verletzten Kriegsgefangenen und danach gefangene Soldaten unter 25 Jahren freikommen. Zudem wolle man jeweils tausende Leichen übergeben.
Der ukrainische Verteidigungsminister Umerow sagte, der russischen Delegation sei eine Liste mit den Namen hunderter verschleppter Kinder übergeben worden. Die entscheidenden Fragen für eine Friedenslösung mit Russland könnten aber nur auf Ebene der Staatschefs geklärt werden.
Der türkische Präsident Erdogan bezeichnete die Gesprächsrunde in Istanbul als Erfolg. Er hoffe nun auf eine Zusammenkunft der Präsidenten Selenskyj und Putin in der Türkei, an der US-Präsident Trump und er selbst teilnehmen könnten.
Sind die Delegationen mit Blick auf eine Waffenruhe vorangekommen?
Mit Blick auf Waffenruhe-Bemühungen kann man die Gespräche als gescheitert bewerten. Die ARD-Korrespondentin in Kiew, Rebecca Barth, sagte im Deutschlandfunk, es sei nicht einmal über eine Waffenruhe gesprochen worden. Stattdessen habe man lediglich Forderungspapiere ausgetauscht.
Kiew hatte auf der Grundlage eines US-Vorschlags eine international überwachte bedingungslose 30-tägige Waffenruhe als Einstieg in Friedensverhandlungen gefordert. Dies lehnte die russische Seite ab.
Der Leiter der russischen Delegation, Medinski, teilte mit, man habe den Vertretern der Ukraine ein Memorandum mit Bedingungen für eine Waffenruhe ausgehändigt.
Damit ein 30-tägiger Waffenstillstand in Kraft treten könne, sei ein vollständiger Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus den von Moskau teilweise besetzten Regionen Doneszk, Luhansk, Saporischschja und Cherson notwendig, heißt es in dem Papier. Außerdem sollten alle Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland aufgehoben werden, die Ukraine müsse "neutral" sein und auf einen Nato-Beitritt verzichten.
Damit ein 30-tägiger Waffenstillstand in Kraft treten könne, sei ein vollständiger Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus den von Moskau teilweise besetzten Regionen Doneszk, Luhansk, Saporischschja und Cherson notwendig, heißt es in dem Papier. Außerdem sollten alle Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Russland aufgehoben werden, die Ukraine müsse "neutral" sein und auf einen Nato-Beitritt verzichten.
Wie verliefen die Gespräche vor zwei Wochen?
Vor zwei Wochen hatten bereits Delegationen aus Russland und der Ukraine zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche in Istanbul geführt. Beide Seiten einigten sich auf den Austausch von jeweils 1.000 Gefangenen, der inzwischen auch stattgefunden hat. Auch bei diesem Treffen wurde keine Waffenruhe-Einigung erzielt.
Weiterführende Informationen
Diese Nachricht wurde am 02.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.