
Trotzdem ist es aufgrund seiner klaren Umrisse am Himmel links oberhalb des Adlers leicht zu identifizieren: Vier seiner Sterne mittlerer Helligkeit formen eine kleine Sternenraute, ein schiefes Quadrat also. An dessen rechter Spitze schließt sich in etwas größerem Abstand ein weiterer Stern an.
Der Delfin wurde bereits im Himmelskatalog des Ptolemaeus erwähnt. In der griechischen Sagenwelt gibt es zwei Hinweise auf seinen möglichen Ursprung.
Einmal taucht er gleichsam als Postillon d’Amour des Meeresgottes Poseidon auf, um für diesen um die Meerjungfrau Amphitrite zu werben. In einer anderen Version rettet er den Sänger Arion von Lesbos, als dieser von seiner Schiffsmannschaft aus Habgier über Bord geworfen wurde – Arion war in Italien zu Reichtum gekommen und wollte damit nach Hause zurückkehren.

Die beiden hellsten Sterne tragen die Namen Sualocin und Rotanev. Liest man beide Worte rückwärts, so erhält man Nicolaus Venator, die latinisierte Form von Niccolo Cacciatore, zu deutsch: Klaus Jäger – so hieß der Direktor der Sternwarte von Palermo. 1814 hat er sich auf diese Weise in einer neuen Sternkarte zunächst unentdeckt verewigt.
Unter der strengen Aufsicht der Internationalen Astronomischen Union wäre so etwas heute nicht mehr möglich.