Womöglich gibt es auf der Venus biologische Aktivität – allerdings sind die Beobachtungen nicht ganz eindeutig. Ein internationales Team um die Astrophysikerin Jane Greaves von der Universität Cardiff hat Spuren des Gases Monophosphan in der Venusatmosphäre entdeckt.
Auf der Erde gelten Mikroben als Hauptquelle dieses Gases – allerdings sind die genauen chemischen Prozesse bei der Entstehung des Phosphans noch unverstanden. Dennoch gilt Phosphan seit einigen Jahren als möglicher Indikator für Leben. Sollten die Astronominnen und Astronomen eines Tages Phosphan in der Gashülle eines Exoplaneten finden, dann wäre dies ein klares Indiz für Leben auf diesen fernen Himmelskörpern – so glaubte man bisher.
Doch der Venusfund lässt Zweifel aufkommen, schließlich ist es auf der Venus extrem heiß und die Atmosphäre voller Schwefelsäurewolken ist alles andere als lebensfreundlich. Das Phosphan kann auch durch Blitzschläge und Vulkanausbrüche entstehen. Zwar reicht dies wohl nicht aus, um die beobachtete Menge auf der Venus zu erklären – aber womöglich gibt es bisher unbekannte Prozesse, die Phosphan auch ohne Mikroben entstehen lassen.
Klar ist eines: Der Nachweis von Leben außerhalb der Erde ist extrem schwierig – das gilt bereits für die Venus und erst recht für Exoplaneten in einer Entfernung von Dutzenden von Lichtjahren.