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Virtuelle Flohmärkte

Klamotten, die nicht mehr passen, Küchenutensilien, ungeliebte Weihnachtsgeschenke oder alte Hörspielkassetten: Was der eine nicht haben will, braucht vielleicht der andere. Doch Flohmarkt war gestern: Immer mehr Menschen kaufen und verkaufen Dinge im Internet.

Von Jan Rähm | 10.01.2013
    So groß wie die Weiten des Internets, so groß ist die Zahl der Webseiten und Portale, auf denen Privatleute Waren handeln können. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Internet-Auktionshaus Ebay. Schon weniger bekannt ist, dass auch über die große Plattform Amazon gebrauchte Dinge – also vor allem Bücher – privat verkauft werden können.

    "Amazon ist ein Anbieter, der sowohl selbst Ware verkauft, aber sein Namen auch als Plattform zur Verfügung stellt und anderen die Möglichkeit gibt, dort ihre Ware zu verkaufen. Genauso funktioniert Ebay, aber ausschließlich. Das heißt, Ebay bietet den Verbrauchern die Möglichkeit, ihre Ware dort an andere anzubieten. Das kann sowohl auf privatem Sektor passieren, aber auch gewerblich","

    beschreibt Christin Schmidt vom Bundesverband des Versandhandels bvh die beiden Internetriesen. Neben den großen Portalen gibt es noch kleinere Universal-Auktionshäuser wie hood.de oder auvito.de und jede Menge spezialisierte Portale für Kindersachen, Spielzeug, Modelleisenbahn und vieles mehr. So zum Beispiel die beiden Seiten Dawanda und Etsy. Hier werden selbst gemachte Kunst und alles was schön ist gehandelt.

    ""Bei Dawanda oder auch Etsy handelt es sich um Plattformen, wo junge Künstler, Designer oder auch eben Personen die Mode-affin oder Schmuck-affin sind, Waren anbieten können, die sie selber herstellen, oder aber auch Waren die aus dem Vintage-Bereich kommen, also besondere Waren, die eben gebraucht sind."

    Um private wie gewerbliche Käufer und Verkäufer von Autos buhlen die Portale autoscout24, mobile.de oder auch auto.de. Geht es um Haus und Wohnung, empfehlen sich Seiten wie immonet, immobilienscout24 oder auch immowelt. Ganz unspezialisiert geht es dagegen bei den Online-Äquivalenten von Flohmarkt beziehungsweise schwarzem Brett zu.

    "Neben der klassischen Verlaufsplattform Ebay gibt es auch noch Ebay Kleinanzeigen. Das heißt, dort kann man eben seine Waren anderen Verbrauchern anbieten. Das kann eine ganz kleine Ware sein oder ein großes Produkt. Ein anderer Anbieter in diesem Bereich wäre Quoka. Auch dort kann man seine Waren einstellen und bequem und einfach anderen Leuten anbieten."

    Online-Auktionshäuser, Kleinanzeigenportale und die spezialisierten Seiten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Ausrichtung und Gestaltung. Auch das Geschäftsprinzip der Anbieter variiert – vor allem beim Blick auf die Kosten bei der Benutzung.

    "Grundsätzlich ist es so, dass es eben, gerade wenn wir uns im Kleinanzeigenbereich bewegen, der Vorteil bei Ebay ist und auch bei Quoka, dass es kostenfrei geschieht. Das heißt man kann dort seine Ware kostenfrei anbieten. Wenn sie eben auf den normalen Plattformen anbieten, von Ebay, Amazon, Dawanda oder auch Etsy, dann ist das mit Kosten verbunden. Das heißt, man hat einen kleinen Abschlag an den Anbieter abzugeben, dafür, dass er seine Plattform zur Verfügung stellt."

    Es sind aber nicht nur die Kosten, die bei der Wahl des entsprechenden Portals ausschlaggebend sein sollten. Wichtig ist auch, wie viele potenzielle Käufer und Verkäufer zusammen kommen. Da bieten sich dann eher die kostenpflichtigen Plattformen an.

    "Grundsätzlich ist es eben so, dass der Grad der Bekanntheit natürlich dort viel ausgeprägter ist und auch eine andere Funktionalität gegeben sind im Erstellen des Profils oder des Produktes, was man dort verkaufen will und dass auch der Anbieter natürlich fungiert als Zwischenstück zwischen dem Privatanbieter und dem letztendlichen Käufer. Das ist bei Kleinanzeigen etwas anders. Dort hat man etwas eingeschränktere Möglichkeiten."