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Vom Salon an die Bar
Die Karriere des italienischen Kaffees

Schwarz, stark, und "bollente", also sehr heiß - so trinken die Italiener ihren Caffè am liebsten. Jeden Morgen läutet das halbe Tässchen mit der hauchdünnen cremigen Schicht zwischen Mailand und Palermo den Tag ein - ob zu Hause selbst aufgebrüht oder in der Kaffeebar an der Ecke rasch im Stehen genossen.

Von Kirstin Hausen | 11.01.2014
    Längst ist der Caffè aus der italienischen Kultur nicht mehr wegzudenken. Dabei kamen die begehrten Früchte des Kaffeestrauches erst im 16. Jahrhundert - über Äthiopien und Arabien - nach Europa. 1645 eröffnete dann in Venedig das erste Kaffeehaus. Der europäische Adel schlürfte dennoch lange Zeit lieber heiße Schokolade als Kaffee, dessen anregende Wirkung mehr in bürgerlichen Schichten geschätzt wurde. Inzwischen hat sich die Zubereitung zu einer eigenen Kunst entwickelt, die jeder Barista eigens erlernt: Die verschiedenen Röstungen, der richtige Druck und sogar das Wetter beeinflussen den Geschmack eines echt italienischen Kaffees, der trotz der Verbreitung von Kaffeevollautomaten und Aluminiumkapseln in Italien noch immer am liebsten handgemacht wird. Inzwischen sind auch viele europäische Nachbarländer auf den Geschmack gekommen, doch so gut wie in Triest, Turin, Rom oder Neapel schmeckt der Kaffee woanders meist nicht.
    Manuskript:
    Vom Salon an die Bar. Die Karriere des italienischen Kaffees (PDF)
    Vom Salon an die Bar. Die Karriere des italienischen Kaffees (Text)