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Vom sauren zum süßen Apfel

IT-Wirtschaft.- Apple: In den vergangen 35 Jahren seines Bestehens hat das Unternehmen Geräte konzipiert, die – obwohl sie ihrer Zeit weit voraus waren – im Verkauf floppten. Mit manch anderer Erfindung dagegen hat die Firma aus Cupertino eine kleine Revolution ausgelöst.

Von Jan Rähm | 27.08.2011
    Manchmal sind es die kleine Dinge, die einen Umschwung auslösen. Kleine Dinge wie die Computermaus. Mit nur einer Taste, aber schon in wohlbekannter Form erblickte das Eingabegerät 1983 das Licht der kommerziellen Welt. Nur, die Maus ist keine originäre Idee von Apple. Sie wurde am Stanford Research Institute erdacht und von Xerox weiter entwickelt. Dort entdeckte auch Apple die Maus, lizensierte das damals noch 400 Dollar teure Gerät, verbesserte es und drückte die Kosten auf nur noch 25 Dollar. Jetzt hätte der Erfolg kommen können. Kam er aber noch nicht, zumindest noch nicht sofort.

    Apple veröffentlichte 1983 den Lisa. Es war der erste kommerzielle Rechner mit einer grafischen Oberfläche – samt Computer-Maus. Doch der Rechner floppte. Mit knapp 10.000 Dollar war er einfach zu teuer. Selbst zur damaligen Zeit.

    Der nächste Rechner dagegen sollte für immer im Gedächtnis der Computerwelt bleiben: der Macintosh. 1984 veröffentlichte Apple den Macintosh 128k, der eine lange Reihe von Rechnern begründen sollte. Er verkaufte sich eine Zeit lang hervorragend.

    Während der Steve-Jobs-freien Zeit entwickelte Apple den "Newton". Der Newton war der erste Vertreter einer neuen Art, er war ein Personal Digital Assistant oder kurz PDA. Nur war die Zeit im Jahr 1993 noch nicht reif für das fast 400 Gramm schwere Gerät mit seinem berührungsempfindlichen Monitor und der – nicht ganz zuverlässigen – Handschrifterkennung. Nach nur fünf Jahren stampfte Steve Jobs, mittlerweile wieder Chef in Cupertino, den Newton ein. In den folgenden Jahren übernahm die Firma Palm das Konzept, baute viel billigere und vor allem zuverlässigere PDAs und wurde erfolgreich. Die Zeit war nun reif für die digitalen Begleiter.

    1998: Der iMac der ersten Generation erscheint. Sein verrücktes Design, der "verrückte" Verzicht auf SCSI-Schnittstelle und Floppy-Disk sowie der Einsatz der noch ganz neuen und damals extrem seltenen USB-Schnittstelle machten den Rechner zum erfolgreichsten Mac aller Zeiten.

    2001 erscheint der iPod. Ein kleiner tragbarer Musikabspieler mit einfacher Bedienung und klarem Design. Der iPod wurde zum Inbegriff einer ganzen Geräteart und zu einem zweiten Standbein für Apple.

    2007 präsentierte Apple den Urahn des Newton: Das iPhone. Touchscreen-Display, iPod-Funktion, ständige Internetverbindung und eine ebenso simple wie intuitive Bedienoberfläche machen das Telefon zum Kassenschlager und zum Vorbild für die ganze Familie der Smartphones.

    Der vorerst letzte Clou: das iPad. Den Tablet-Computer präsentierte Steve Jobs im Januar vergangenen Jahres. Und obwohl das iPad mitnichten der erste Tablet-Computer ist, hat das Apple-Gerät großen Erfolg und verhilft dem schon recht alten Konzept zum Durchbruch.

    Links zum Thema:

    Aktuell vom 25. August zum Rücktritt von Steve Jobs