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Vor 125 Jahren geboren
Max Valier, Raketenpionier

Vor 125 Jahren kam in Bozen der Schriftsteller und Raketenpionier Max Valier zur Welt. Schon als Jugendlicher begeisterte er sich für das Weltall und studierte später Astronomie in Innsbruck. Bald begann er, Bücher über das Universum zu schreiben.

Von Dirk Lorenzen |
Max Valier im Jahr 1929 in einem Raketenauto.
Max Valier (1895-1930) in seinem Element (Bundesarchiv)
Bekannt ist vor allem Valiers populärwissenschaftliche Version des Buchs "Die Rakete zu den Planetenräumen" von Hermann Oberth.
Durch Oberth inspiriert, widmete sich Max Valier Mitte der 1920er Jahre vermehrt Studien zur Luft- und Raumfahrt und experimentierte mit Flugzeugen und Raketenantrieben.
Einmal demonstrierte er auf dem Kalterer See, wie der Rückstoß einer Pulverrakete ein Boot vorwärts bewegt. Zwar sank das Boot kurz nach der Explosion, aber Max Valier war dennoch begeistert, dass es funktionierte.
Mit einem Raketenschlitten erreichte der Abenteurer auf dem zugefrorenen Starnberger See eine Geschwindigkeit von rund 400 Kilometern pro Stunde.
Max Valier erkannte schließlich, dass sich Schießpulver und andere Feststoffe kaum für den Antrieb von Weltraumraketen eignen. Energetisch günstiger sind flüssige Treibstoffe und so experimentierte er in Berlin unter anderem mit Alkohol und Sauerstoff, um sein Raketenauto anzutreiben.
Im Mai 1930 explodierte bei Versuchen mit neuartigen Treibstoffen die Brennkammer des Triebwerks. Max Valier wurde von einem Splitter so unglücklich getroffen, dass er verblutete.
Der Südtiroler Raketenvisionär wurde nur 35 Jahre alt. Er gilt als erstes Todesopfer der Raumfahrt.