
Dass Frauen im Machtzentrum standen, zeigen nach Angaben der Forschenden Gräber auf zwei Friedhöfen. Sie waren vor allem für ranghohe Mitglieder der Gemeinschaft vorgesehen. In den goldverzierten Särgen waren auffallend oft Frauen beigesetzt worden. Eines der Gräber enthielt ein Gespann mit sechs Pferden. Laut einem Archäologen vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie zeigt eine solche Grabbeigabe, dass sogenannte Eliteprinzessinen eine entscheidende Rolle im wirtschaftlichen und politischen Leben von Großreichen spielten.
DNA-Proben zeigen große genetische Vielfalt
Die Forscher haben mit Hilfe von DNA-Proben aus den Gräbern außerdem nachgewiesen, dass sich in den Elite-Gräbern auch die ethnische Vielfalt des Xiongnu-Reiches widerspiegelt. Für die Fachleute ist das ein Hinweis, dass die Xiongnu ihr Reich und ihre Macht ausdehnten und festigten, indem sie Mitglieder neuer Gemeinschaften heirateten. Die größte genetische Vielfalt wiesen allerdings Menschen mit dem niedrigsten Status auf, die vermutlich Bedienstete waren.
Ursprünge des Xiongnu-Reiches liegen in der Mongolei
Das Xiongnu-Reich erstreckte sich in seiner Hochzeit von Ägypten über Rom bis zum Kaiserreich China. Seinen Ursprung hatte es mehr als tausend Jahre vor Dschingis Khan in der mongolischen Steppe. Die Xiongnu lebten von Viehzucht und Milchwirtschaft. Sie waren Nomaden, errichteten ihr Weltreich zu Pferde und waren erfahrene Kriegsführer. Ihre Konflikte mit dem Kaiserreich China führten schließlich zum Bau der Großen Mauer.
Diese Nachricht wurde am 16.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.