
Gemeinsam mit Owen Garriott, Byron Lichtenberg und Robert Parker führte Ulf Merbold als Missionsspezialist die erste europäische Spacelab-Mission durch. Das Raumlabor Spacelab, das in Bremen als europäischer Beitrag entwickelt und gebaut worden war, trat in gewisser Weise die Nachfolge der amerikanischen Skylab-Station an.
Anders als jene, die vor dem Start komplett ausgestattet worden war, bot das wiederverwendbare Spacelab die Möglichkeit, für jede Mission andere Instrumente einzubauen. Damit, so hatte man gehofft, könnte man die Kosten für Forschungsflüge im Weltraum reduzieren und das Spektrum der Arbeitsmöglichkeiten erweitern – ein Konzept, das nur bedingt aufging.

Ulf Merbold war allerdings nur der zweite deutsche Astronaut in der Erdumlaufbahn – nach Sigmund Jähn, der bereits fünf Jahre zuvor als DDR-Kosmonaut im Rahmen des sowjetischen Soyuz-Programms zum Einsatz kam. Streng genommen war Ulf Merbold nicht einmal ein westdeutscher Raumfahrer: Merbold und sein vier Jahre älterer "Kollege" wurden lediglich rund dreißig Kilometer voneinander entfernt im Vogtland geboren – der eine in Thüringen, der andere in Sachsen.
Als bislang einziger deutscher Astronaut war Merbold insgesamt dreimal im Weltall.