Montag, 29. April 2024

Weltklimakonferenz
Zweiwöchige Vorbereitungen zur COP28 haben in Bonn begonnen

In Bonn sind Delegierte aus aller Welt zusammengekommen, um die Weltklimakonferenz in Dubai vorzubereiten. Die zweiwöchigen Gespräche gelten als schwierig - auch mit Blick auf den Gastgeber der kommenden Konferenz.

05.06.2023
    Bonn: Delegierte aus aller Welt haben sich zu zehntägigen Vorverhandlungen für die diesjährige Weltklimakonferenz in Dubai versammelt.
    Vorbereitungen zur UNO-Klimakonferenz in Bonn (Christoph Driessen/dpa)
    Die Veranstaltung gilt als kleine Klimakonferenz. Delegierte und Beamte der Regierungen legen unter anderem Tagesordnungen fest und ebnen damit den Weg für mögliche Kompromisse. Im Mittelpunkt dürfte auch die erstmalig stattfindende globale Bestandsaufnahme beim Klimaschutz stehen.
    Die Gespräche in Bonn werden als besonders schwierig eingestuft. Von den Vereinigten Arabischen Emiraten als Gastgeber der kommenden Weltklimakonferenz würden keine Schritte unternommen, um die Energiegewinnung aus Öl und Gas zu beenden, hieß es.
    Die Bundesregierung kündigte an, gemeinsam mit der EU eine breite Koalition für eine globale Klimapolitik aufzubauen. Die Klimabeauftragte des Auswärtigen Amtes, Morgan, erklärte, der jüngste Bericht des Weltklimarates habe, Zitat, "mit brutaler Klarheit" gezeigt, dass man nicht genug tue. Man brauche einen klaren Fahrplan für den Ausstieg aus den fossilen Energien. Deutschland hat auf Initiative von Bundeskanzler Scholz bereits den sogenannten "Klimaclub" ins Leben gerufen, an dem sich auch die G7-Staaten beteiligen.

    Jung (CDU): Auch in Deutschland müssen Klima-Ziele eingehalten werden

    Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jung äußerte sich besorgt über die Fortschritte beim globalen Klimaschutz. Jung sagte im Deutschlandfunk, zwar habe man 2015 mit dem Pariser Abkommen einen Durchbruch erzielt. Dennoch würden global noch nicht die Reduktionen bei den Emissionen erreicht, die notwendig seien. Es gehe darum, auch in Deutschland die Ziele einzuhalten. Die Bundesregierung aber wolle das Klimaschutzgesetz aufweichen. Im März hatten sich SPD, Grüne und FDP auf eine Änderung des Klimaschutzgesetzes geeinigt. Demnach sollen die jährlichen Ziele zum Treibhausgas-Ausstoß etwa für den Verkehrsbereich und den Gebäudesektor miteinander verrechnet werden können.
    Mit Blick auf die Wärmewende betonte Jung, es gefährde die Akzeptanz bei der Bevölkerung, wie die Ampelkoalition und insbesondere die Grünen hier vorgingen.
    Die UNO-Klimakonferenz findet vom 30. November bis zum 12. Dezember statt. Die Lage bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens sei nach wie vor die, dass der globale CO2-Ausstoß viel zu hoch sei, sagte Greenpeace-Chef Kaiser der Deutschen Presse-Agentur. Trotz aller Bemühungen gebe es weiterhin steigende Emissionen. Kaiser schlägt als Sofortmaßnahme ein Tempolimit in Deutschland vor. Man müsse schnell raus aus der fossilen Verbrennung und brauche eine Politik, die mutige Gesetze mache.
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.