Von Frank Grotelüschen
Hepatitis B ist die klassische Leberentzündung, die die so genannte Gelbsucht auslöst. Allerdings entwickelt etwa nur die Hälfte der im Erwachsenenalter infizierten Menschen tatsächlich eine Hepatitis. Rund fünf Prozent erfahren einen chronischen Verlauf der Erkrankung, der bis zur Leberzirrhose und zu einem Prozent zum Leberkarzinom fortschreiten kann.
Hepatitis B stellt die Mediziner nach wie vor Probleme – wie auch Professor Walter Krause vom Universitätsklinikum Marburg. Zwar lässt sich die Gelbsucht durchaus behandeln. In Deutschland sind zurzeit zwei Medikamente zugelassen: das teure Interferon sowie Lamivodin, das an sich für die HIV-Therapie entwickelt wurde. Aber längst nicht in jedem Fall können diese Medikamente den Krankheitsverlauf auch wirklich stoppen. Da ist es umso wichtiger, die Sache im wahrsten Sinne des Wortes im Keim zu ersticken und die Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden, betonten Experten heute auf dem derzeit in Hamburg stattfindenden Europäischen Kongress zur Sexual- und Impotenzforschung. Hierbei spielt, und das wird den Fachleuten immer klarer, auch die sexuelle Übertragung eine gewichtige Rolle. So haben die Experten zum Beispiel festgestellt, dass jeder vierte, der in Indien eine Beratung zu Geschlechtskrankheiten in Anspruch nimmt, mit dem Hepatitis B-Virus infiziert ist. Ein deutliches Indiz für den sexuellen Übertragungsweg, denn diese Beratungsstunden werden vor allem von Prostituierten und deren Kundschaft genutzt. Zum Glück, sagt Walter Krause, gibt es gegen Hepatitis eine wirkungsvolle Schutzimpfung. Und deshalb empfiehlt er:
Man sollte allen, die ein erhöhtes Risiko einer Infektion besitzen, anbieten. Es gibt auch die Möglichkeit, Kinder gegen Hepatitis-B zu impfen. Das ist ein Angebot, das man ernst nehmen sollte.
Ganz anders die Situation bei einer anderen Variante der Gelbsucht – der Hepatitis C. Meistens verläuft sie weniger gravierend als die Hepatitis B und sorgt eher für chronische denn für akute Beschwerden. Zuweilen aber kann auch sie zur Leberzirrhose oder gar zum Leberkrebs führen. Das Problem: Gegen Hepatitis C gibt es noch keinen Impfstoff. Sie ist eine relativ neue Krankheit, es gibt sie schätzungsweise erst seit etwa 30 Jahren. Manche Experten glauben, dass weltweit mittlerweile 400 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C-Virus infiziert sind. Ob dieses Virus unter anderem auch sexuell übertragen wird, darüber waren sich Walter Krause und seine Fachkollegen bis vor einiger Zeit noch nicht so recht im Klaren.
Und man weiß auch von der Untersuchung von Paaren, die lange Zeit zusammenleben, von denen der eine Partner Hepatitis-C infiziert ist, dass der andere Partner sehr lange nicht infiziert bleiben kann. Damit ist also keine besonders hohe sexuelle Übertragbarkeit gegeben.
Gute Nachrichten also zum Beispiel für Paare mit Kinderwunsch, bei denen der Mann mit Hepatitis C infiziert ist. Sie können ihren Nachwuchs auf normalem Wege zeugen, statt den Umweg über die künstliche Befruchtung zu gehen. Etwas anderes hingegen bereitet den Experten nach wie vor Kopfzerbrechen: eine gleichzeitige Ansteckung mit Hepatitis und HIV:
Das ist ganz wichtig, weil es doch relativ häufig vorkommt. Beispielsweise sind viele der drogenabhängigen HIV-Kranken auch mit Hepatitis-B oder C infiziert. Der Verlauf von Hepatitis kann kompliziert werden durch die Leberbelastung infolge der HIV-Medikation. Dann kann die Hepatitis vorübergehend aufflammen."
Hepatitis B ist die klassische Leberentzündung, die die so genannte Gelbsucht auslöst. Allerdings entwickelt etwa nur die Hälfte der im Erwachsenenalter infizierten Menschen tatsächlich eine Hepatitis. Rund fünf Prozent erfahren einen chronischen Verlauf der Erkrankung, der bis zur Leberzirrhose und zu einem Prozent zum Leberkarzinom fortschreiten kann.
Hepatitis B stellt die Mediziner nach wie vor Probleme – wie auch Professor Walter Krause vom Universitätsklinikum Marburg. Zwar lässt sich die Gelbsucht durchaus behandeln. In Deutschland sind zurzeit zwei Medikamente zugelassen: das teure Interferon sowie Lamivodin, das an sich für die HIV-Therapie entwickelt wurde. Aber längst nicht in jedem Fall können diese Medikamente den Krankheitsverlauf auch wirklich stoppen. Da ist es umso wichtiger, die Sache im wahrsten Sinne des Wortes im Keim zu ersticken und die Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden, betonten Experten heute auf dem derzeit in Hamburg stattfindenden Europäischen Kongress zur Sexual- und Impotenzforschung. Hierbei spielt, und das wird den Fachleuten immer klarer, auch die sexuelle Übertragung eine gewichtige Rolle. So haben die Experten zum Beispiel festgestellt, dass jeder vierte, der in Indien eine Beratung zu Geschlechtskrankheiten in Anspruch nimmt, mit dem Hepatitis B-Virus infiziert ist. Ein deutliches Indiz für den sexuellen Übertragungsweg, denn diese Beratungsstunden werden vor allem von Prostituierten und deren Kundschaft genutzt. Zum Glück, sagt Walter Krause, gibt es gegen Hepatitis eine wirkungsvolle Schutzimpfung. Und deshalb empfiehlt er:
Man sollte allen, die ein erhöhtes Risiko einer Infektion besitzen, anbieten. Es gibt auch die Möglichkeit, Kinder gegen Hepatitis-B zu impfen. Das ist ein Angebot, das man ernst nehmen sollte.
Ganz anders die Situation bei einer anderen Variante der Gelbsucht – der Hepatitis C. Meistens verläuft sie weniger gravierend als die Hepatitis B und sorgt eher für chronische denn für akute Beschwerden. Zuweilen aber kann auch sie zur Leberzirrhose oder gar zum Leberkrebs führen. Das Problem: Gegen Hepatitis C gibt es noch keinen Impfstoff. Sie ist eine relativ neue Krankheit, es gibt sie schätzungsweise erst seit etwa 30 Jahren. Manche Experten glauben, dass weltweit mittlerweile 400 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C-Virus infiziert sind. Ob dieses Virus unter anderem auch sexuell übertragen wird, darüber waren sich Walter Krause und seine Fachkollegen bis vor einiger Zeit noch nicht so recht im Klaren.
Und man weiß auch von der Untersuchung von Paaren, die lange Zeit zusammenleben, von denen der eine Partner Hepatitis-C infiziert ist, dass der andere Partner sehr lange nicht infiziert bleiben kann. Damit ist also keine besonders hohe sexuelle Übertragbarkeit gegeben.
Gute Nachrichten also zum Beispiel für Paare mit Kinderwunsch, bei denen der Mann mit Hepatitis C infiziert ist. Sie können ihren Nachwuchs auf normalem Wege zeugen, statt den Umweg über die künstliche Befruchtung zu gehen. Etwas anderes hingegen bereitet den Experten nach wie vor Kopfzerbrechen: eine gleichzeitige Ansteckung mit Hepatitis und HIV:
Das ist ganz wichtig, weil es doch relativ häufig vorkommt. Beispielsweise sind viele der drogenabhängigen HIV-Kranken auch mit Hepatitis-B oder C infiziert. Der Verlauf von Hepatitis kann kompliziert werden durch die Leberbelastung infolge der HIV-Medikation. Dann kann die Hepatitis vorübergehend aufflammen."