
Diese "heißen Jupiters" brauchen nur wenige Tage für einen Umlauf und nicht Jahre oder Jahrzehnte wie die großen Planeten bei uns.
Offenbar kannten die Planetensucher unserer Zeit die ältere Fachliteratur nicht. Denn schon 1952 hatte der deutschstämmige Astronom Otto Struve von der Universität Berkeley in der Zeitschrift "The Observatory" über solche Planeten geschrieben:
"Wir wissen, dass manche Sterne in sehr geringem Abstand stellare Begleiter haben. Daher ist es nicht abwegig, dass ein Planet wie Jupiter in nur drei Millionen Kilometern Abstand einen Stern umkreist."

So ein Planet braucht bei einem Stern von der Masse der Sonne nur einen Tag für seinen Umlauf. Otto Struve wies darauf hin, dass der Planet mit seiner Anziehungskraft den Stern etwas hin- und herpendeln lässt, was sich künftig mit besonders genauen Spektrografen beobachten ließe.
Zudem erwähnte er mögliche Passagen der Planeten vor ihrem Stern. Diese führten regelmäßig zu Mini-Finsternissen, einer vorübergehenden Abnahme der Helligkeit des Sterns.
Als die Astronomen rund 40 Jahre später tatsächlich anfingen, Planeten zu beobachten, war Otto Struves Fachartikel längst vergessen. Bis zur ersten Planetenentdeckung war er nur neunmal zitiert worden – danach aber schon über 70-mal.