Ukraine-Krieg
Vorsichtiger Optimismus im Weißen Haus zu möglichem Friedensabkommen

Aus dem Weißen Haus kommen optimistische Signale für einen möglichen Frieden in der Ukraine. Zwei Tage nach seinem Treffen mit dem russischen Staatschef Putin sprach US-Präsident Trump in seinem Online-Dienst Truth Social von einem "großen Fortschritt". Nähere Angaben machte der amerikanische Sondergesandte Witkoff. Auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigte sich zuversichtlicher als bislang.

    Putin und Trump beim Gipfel in Anchorage, Alaska.
    Putin und Trump beim Gipfel in Anchorage, Alaska. (picture alliance / TASS / Gavriil Grigorov)
    Während Trump auf Truth Social nur postete "Bleiben Sie dran!", sprach Witkoff von "robusten Sicherheitsgarantien" für die Ukraine. Putin soll sich demnach damit einverstanden erklärt haben, dass die USA und Europa der Ukraine Sicherheitsgarantien anbieten, die dem Beistandspakt der NATO-Staaten ähneln. Witkoff sagte dem Nachrichtensender CNN, Russland werde sich verpflichten, keine weiteren Gebiete der Ukraine zu erobern.

    Rubio droht Russland mit Sanktionen

    US-Außenminister Rubio drohte Russland unterdessen für den Fall eines Scheiterns von Friedensverhandlungen mit neuen Sanktionen. "Wenn wir hier nicht irgendwann eine Vereinbarung erzielen können, wird dies Konsequenzen haben", betonte Rubio im Sender NBC. Er glaube allerdings nicht, dass neue Sanktionen gegen Russland Putin dazu zwingen könnten, einer Waffenruhe zuzustimmen. Diese Möglichkeit sei zwar nicht vom Tisch, aber ein umfassendes Friedensabkommen sei der beste Weg, den Konflikt zu beenden. Ein solches sei aber noch nicht in greifbarer Nähe. Dafür sei noch viel Arbeit nötig, räumte Rubio ein.

    "Trump zu Schutzversprechen bereit"

    Nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni hat Trump sich für US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Rahmen einer Lösung zur Beendigung des Ukraine-Kriegs ausgesprochen. Vorbild ist demnach der Artikel 5 der NATO. Gemeint ist der Beistandspakt, also das Versprechen der Bündnis-Staaten, im Angriffsfall füreinander einzustehen. Selenskyj sprach von einer historischen Entscheidung und teilte in Onlinediensten dazu weiter mit: "Sicherheitsgarantien müssen als Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit wirklich sehr praktisch sein, Schutz zu Lande, in der Luft und auf See bieten und unter Beteiligung Europas entwickelt werden."

    Selenskyj: Von der Frontlinie ausgehen

    Zu möglichen Friedensverhandlungen sagte Selenskyj, sie müssten ausgehend von der Frontlinie beginnen. Verzicht auf Gebiete oder ein Tausch von Land seien in der ukrainischen Verfassung aber nicht vorgesehen. Witkoff zufolge hat Russland die Absicht geäußert, sich in einem Friedensabkommen zu verpflichten, keine weiteren Gebiete in der Ukraine zu besetzen. Auch sollen keine europäischen Grenzen überschritten werden, erklärte er bei Fox News. Die russische Regierung hat sich dazu bislang noch nicht geäußert.
    Selenskyj wird sich heute Abend mit US-Präsident Trump treffen. Begleitet wird er unter anderem von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, NATO-Generalsekretär Rutte und Bundeskanzler Merz. Auch der französische Präsident Macron, der britische Premierminister Starmer, Finnlands Präsident Stubb und Italiens Regierungschefin Meloni werden dabei sein.
    Über die Entwicklungen rund um die Ukraine und die Gespräche in Washington halten wir Sie auch in einem Newsblog auf dem Laufenden.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.