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Vorwahlen in den USA
"Super Samstag" für Ted Cruz

Ted Cruz gibt sich kämpferisch: Nach den Erfolgen in Kansas und Maine sei er der einzige Präsidentschaftsbewerber, der Donald Trump bereits in sechs Bundesstaaten geschlagen habe. Jetzt rief der erzkonservative Senator die anderen Bewerber dazu auf, sich hinter ihm zu versammeln. Denn nur mit vereinten Kräften könne man Trump stoppen.

Von Martin Ganslmeier | 06.03.2016
    Ted Cruz Ende Februar 2016 in Texas
    Ted Cruz Ende Februar 2016 in Texas (dpa / picture alliance / Larry W. Smith)
    Mit großem Vorsprung setzte sich Ted Cruz, der erzkonservative Senator aus Texas in den Bundesstaaten Kansas und Maine gegen Donald Trump durch. In Kansas betrug der Vorsprung sogar 25 Prozentpunkte. Mit diesen Erfolgen sei er der einzige Präsidentschaftsbewerber, der Donald Trump bereits in sechs Bundesstaaten geschlagen habe, freute sich Cruz: "Das ist sehr ermutigend! Es zeigt, dass die Republikaner jetzt ihre Kräfte bündeln, weil es ein Desaster wäre, wenn Donald Trump unser Kandidat würde. Deshalb stellen wir uns hinter den stärksten Konservativen im Rennen."
    Cruz rief die anderen Bewerber auf, sich hinter ihm zu versammeln. Nur mit vereinten Kräften könne Trump gestoppt werden. Cruz profitierte allerdings davon, dass sich in Kansas und Maine nur Parteimitglieder an der Wahl beteiligen durften.
    Im Bundesstaat Louisiana dagegen fanden offene Vorwahlen statt, bei denen auch unabhängige Wähler ihre Stimme abgeben konnten. Hier gewann Trump mit knappem Vorsprung vor Cruz. Auch im Kohlestaat Kentucky siegte Trump knapp vor Cruz. Trump betonte, er freue sich nun auf ein direktes Duell mit Ted Cruz.
    Trotz der heftigen Kritik der Parteiführung an ihm habe er den Republikanern neue Wähler beschert, betonte Trump: "Die größte Geschichte ist der enorme Andrang von Wählern, die zur Republikanischen Partei kommen. Millionen und Abermillionen kommen zu uns und wählen."
    Marco Rubio abgeschlagen
    Einen desaströsen Wahlabend erlebte der Favorit des Partei-Establishment, der Senator aus Florida, Marco Rubio. Er landete überall abgeschlagen auf Platz drei, in Maine sogar hinter Ohios Gouverneur John Kasich auf Platz vier. Um überhaupt noch eine Chance zu haben, müssen Rubio und Kasich am 15. März ihre Heimatstaaten Florida und Ohio unbedingt gewinnen.
    Bei den Demokraten wurde in drei Bundesstaaten gewählt: In den dünn besiedelten und überwiegend weißen Bundesstaaten Kansas und Nebraska gewann Bernie Sanders. Im bevölkerungsreicheren Südstaat Louisiana dagegen, in dem viele Afroamerikaner leben, siegte Hillary Clinton mit fast 50 Prozentpunkten Vorsprung vor Sanders. Da Louisiana deutlich mehr Delegiertenstimmen vergibt, konnte Hillary Clinton ihre Führungsposition trotz der zwei Siege von Sanders weiter ausbauen.
    Um den Anschluss an Clinton nicht zu verlieren, müsste Bernie Sanders in den nächsten Wochen beweisen, dass er auch in größeren und ethnisch gemischteren Bundesstaaten siegen kann.
    Nächste Super Tuesday am 15.3.
    Eine Vorentscheidung könnte am 15. März fallen. An diesem zweiten "Super Tuesday" wird in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Florida, Ohio, Illinois, Missouri und North Carolina gewählt. Anders als bisher werden die Delegiertenstimmen dann nicht mehr proportional vergeben, sondern der jeweilige Sieger erhält nach dem "Winner-take-all"-Prinzip sämtliche Stimmen.